Im gläsernen Neubau der Technischen Werke Schussental (TWS) am Ravensburger Bahnhof wird die Zukunft der Energieversorgung greifbar! Ein beeindruckendes Wasserstoffkernnetz, das bis 2032 ganz Deutschland mit Energie versorgen soll, nimmt Form an. Die Bundesnetzagentur hat dieses ambitionierte Projekt Ende Oktober genehmigt, und die Kosten von satten 18,9 Milliarden Euro stehen auf dem Spiel. Mit über 9000 Kilometern wird es das größte Wasserstoffnetz Europas, und die Region Bodensee-Oberschwaben wird ein zentraler Bestandteil davon!
Das Wasserstoffkernnetz ist wie eine Autobahn für Energie, und die Technischen Werke Schussental in Ravensburg arbeiten zusammen mit den Stadtwerken Friedrichshafen daran, es zu realisieren. Die Pläne sehen vor, dass Wasserstoffleitungen bis zum Bodensee und weiter zur deutsch-österreichischen Grenze zwischen Lindau und Bregenz führen. Doch wo genau diese Leitungen verlaufen sollen, bleibt noch ungewiss. Der Geschäftsführer von TWS-Netz, Helmut Hertle, betont die hervorragenden Voraussetzungen der Region, die über zahlreiche Ferngasleitungen verfügt, um an das Wasserstoffnetz angeschlossen zu werden.
Wasserstoff: Der Energieträger der Zukunft!
Die Dringlichkeit, Wasserstoff als Energieträger zu nutzen, wurde durch den Ukraine-Konflikt 2022 verstärkt. Deutschland setzt große Hoffnungen auf Wasserstoff, der nicht nur klimaneutral produziert werden kann, sondern auch in bestehenden Erdgasleitungen transportiert werden kann. Das Ziel ist klar: Bis 2030 soll eine Elektrolyse-Kapazität von zehn Gigawatt in Deutschland aufgebaut werden, um die Industrie mit ausreichend Wasserstoff zu versorgen. Kooperationen mit Ländern wie Australien und Kanada sind bereits in vollem Gange, um die nötigen Mengen zu sichern.
Das Projekt „H2 Schussen“ wird vom Land Baden-Württemberg gefördert und zielt darauf ab, die Wasserstoffversorgung der Region zu gewährleisten. Projektmanager Pascal Wellhäußer analysiert die Gasnetze und hat zwei Varianten für die Wasserstoffleitungen identifiziert, die durch das Schussental zu den großen Industriebetrieben führen sollen. Die Kosten für die Überprüfung der Leitungen werden auf bis zu 400.000 Euro geschätzt. Doch die große Frage bleibt: Wird Wasserstoff auch für Privathaushalte verfügbar sein? Der Fokus liegt zunächst auf der Industrie, und die Erdgasleitungen werden vorerst nicht verschwinden.
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