Im Kreis Gießen steht ein bedeutendes Vorhaben an, das möglicherweise weitreichende Folgen für die lokale Infrastruktur hat. Die Kommune hat bis Ende Oktober Zeit, um über die Übernahme der Waldhausstraße zu entscheiden. Diese Straße verbindet Krofdorf und Salzböden und wurde in der Vergangenheit sanierungsbedürftig wahrgenommen. Aktuell beraten die Stadtverordneten von Lollar und Wettenberg über den Vorschlag, und die entscheidenden Abstimmungen stehen bevor. In Lollar wird bereits am 7. November geahnt, während die Wettenberger eine Woche später, am 14. November, zum entscheidenden Votum schreiten wollen.
Die Bürgermeister beider Gemeinden, Jan-Eric Dort aus Lollar und Marc Nees aus Wettenberg, stehen dem Vorschlag jedoch skeptisch gegenüber. Ihr Hauptanliegen sind die finanziellen Aspekte der Straßenübernahme, die sie als zu riskant erachten. Und das aus gutem Grund: Die laufenden Unterhaltungskosten werden auf etwa 100.000 Euro jährlich geschätzt. Zu diesen laufenden Kosten kommt das unbequeme Risiko hinzu, dass in der Zukunft eine umfassende Sanierung nötig sein könnte. Dies könnte hohe zusätzliche Ausgaben verursachen, insbesondere wenn giftige Substanzen wie Teerpech im Straßenunterbau gefunden werden, was bei älteren Straßen häufig der Fall ist. Nees hat schon mal in einem öffentlichen Treffen klargemacht, dass eine Übertragung der Straße in eine teure Belastung für die Kommunen enden könnte.
Bedenken der Bürgermeister und rechtliche Überlegungen
Die befürchteten finanziellen Ausschläge haben die beiden Bürgermeister zu einem rechtlichen Rat veranlasst. Sollte der Kreis Gießen trotz der ablehnenden Haltung eine Formalität zur Umklassifizierung der Waldhausstraße in eine Gemeindestraße einleiten, dann behalten sich die Lollarer und Wettenberger vor, rechtliche Schritte zu unternehmen. Nees hat bereits angedeutet, dass die Erfolgsaussichten bei einer solchen Auseinandersetzung recht gut sind, was die gesamte Situation umso komplizierter macht.
Aufseiten der Wettenberger CDU-Fraktion gibt es Stimmen, die eine vertragliche Lösung und Kooperation anstreben. Dies wird als ein „fairer und finanziell tragbarer“ Ansatz angesehen, zumal der Kreis angedeutet hat, sich kenntlich zu zeigen und eventuell die Unterhaltung der Straße teilweise zu unterstützen. Der CDU-Politiker Julius Homberger hat dies in den Gesprächen als einen positiven Schritt hervorgehoben.
Ungeachtet der finanziellen Hürden und möglichen Konflikte zwischen den Beamten sind die politischen beratenden Gremien gefordert, um eine endgültige Entscheidung zu treffen. Die Entwicklungen um die Waldhausstraße sind somit nicht nur eine Frage der Infrastruktur, sondern auch ein bedeutendes Thema für die verwaltungstechnische Zusammenarbeit im Kreis Gießen.
Die bevorstehenden Entscheidungen könnten wegweisend für die künftige Handhabung ähnlicher Projekte sein und werfen ein Licht auf die finanziellen Spielräume der Kommunen im ländlichen Raum. Es bleibt abzuwarten, wie die Abstimmungen im November ausgehen und ob die Bürgermeister letztlich auf die Forderungen der Gemeindevertretungen eingehen oder eine Kooperation mit dem Kreis Gießen anstreben. Die Situation ist spannend, und die Bürger können gespannt auf die nächsten Schritte blicken, während die Haushaltsfragen auf den Tisch kommen.
Für weitere Informationen zu dieser Thematik kann man den detaillierten Bericht auf www.giessener-allgemeine.de einsehen.