Vorsicht! Der 28-Punkte-Plan: Ein ausgewogenes Friedensangebot?
Die Ukraine und westliche Sicherheitsberater diskutieren den umstrittenen 28-Punkte-Plan zur Beendigung des Krieges mit Russland.

Vorsicht! Der 28-Punkte-Plan: Ein ausgewogenes Friedensangebot?
Die Ukraine steht im aktuellen Konflikt vor enormen Herausforderungen. Die Frontlinie verändert sich ständig, und die ukrainischen Streitkräfte verzeichnen hohe Verluste. Russische Truppen rücken an verschiedenen Fronten vor, was die Lage für die Ukraine zunehmend komplizierter macht. Inmitten dieser angespannter Situation äußerte Keith Kellogg, der Ukraine-Sondergesandte von Donald Trump, dass das Ende des Krieges möglicherweise naht, was bei vielen Betroffenen für gemischte Gefühle sorgt. Im Rahmen eines wichtigen Treffens in Genf kamen Sicherheitsberater aus der Ukraine sowie von Großbritannien, Frankreich, Italien, Deutschland und eine Delegation unter Leitung von Außenminister Marco Rubio zusammen, um den umstrittenen 28-Punkte-Plan des Weißen Hauses zur Beendigung des Ukraine-Kriegs zu erörtern, wie Krone berichtet.
Der 28-Punkte-Plan, der im Raum steht, ist jedoch von Kontroversen geprägt. Europäische Länder und auch die Ukraine selbst äußern Unzufriedenheit mit vielen Punkten, die im Plan festgehalten sind. Trump selbst kritisiert die ukrainische Führung und bemängelt, dass Präsident Selenskyj keine Dankbarkeit für die Unterstützung aus den USA zeige. Kellogg hingegen bezeichnet den Plan als gut und sieht die Möglichkeit für einen Weg zu einem Abschluss des Konflikts. Rubio hingegen berichtet von Fortschritten in den Gesprächen und betont die Einigung auf ein Grundlagendokument, das die Notwendigkeit einer Wahrung der Souveränität der Ukraine sowie eines gerechten Friedens thematisiert.
Ursprung und Inhalt des Plans
Unklar bleibt, woher der 28-Punkte-Plan ursprünglich stammt. Experten wie Ivo Daalder, ein ehemaliger NATO-Botschafter, weisen auf die steigende Bedeutung der Gespräche zwischen der Ukraine und den USA hin. Einige Formulierungen des Plans scheinen direkte Übersetzungen aus dem Russischen zu sein, was zu Spekulationen führt, dass er möglicherweise direkt aus dem Umfeld des Kremls stammt. Senatoren berichteten von einem Telefonat mit Rubio, in dem dieser äußerte, der Plan sei nicht amerikanischen Ursprungs, sondern von jemandem verfasst worden, der Russland vertrete. Dies wird von Senator Angus King unterstützt, der beschreibt, dass es sich um eine Art Wunschliste der Russen handelt, wie Tagesschau feststellt.
Trotz der anhaltenden Skepsis haben das State Department und Rubio klargestellt, dass die USA den Plan in Zusammenarbeit mit Inputs aus Russland und der Ukraine ausgearbeitet haben. Ehemalige US-Botschafter in Kiew, wie William Taylor, stehen dem Plan kritisch gegenüber und vermuten, dass er an die Medien durchgestoßen wurde, um Verwirrung über seine Herkunft zu erzeugen. Diese Unsicherheiten könnten zu Chaos oder Machtkämpfen innerhalb der US-Regierung führen, da hochrangige Mitarbeiter im State Department erst über die Medien von den Details des Plans erfuhren. Auch Kellogg war zuvor nicht eingeweiht, was die internen Spannungen weiter erhöhen könnte.
Kritik und geopolitische Implikationen
Kritik am 28-Punkte-Plan betrifft nicht nur die möglichen Überschreitungen der roten Linien der Ukraine, sondern auch den Mangel an Einbeziehung aller europäischen Partner. Trump betont, dass es entscheidend sei, die roten Linien des Kreml zu verstehen, um das Töten zu stoppen. Die Situation bleibt angespannt, und es ist unklar, wie sich die Dinge entwickeln werden, während die russischen Truppen weiterhin Druck auf die ukrainischen Verteidigungslinien ausüben.
Mit der anstehenden Fortsetzung der Arbeiten an dem Vorschlag in den kommenden Tagen wird deutlich, dass sowohl die Ukraine als auch die europäischen Partner in einer kritischen Phase der Verhandlungen stecken. Der Druck von beiden Seiten könnte sowohl zu einer Einigung führen als auch zu weiteren Differenzen, die den Konflikt weiter anheizen.