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Von Japan nach Mainz: Okazaki und Yamashita fördern Talente beim FC Basara

Shinji Okazaki kehrt als Trainer zum FC Basara zurück und will japanischen Fußballtalenten in Deutschland zu einer Profikarriere verhelfen – doch der Weg von der Kreisliga C in die dritte Liga ist steinig und erfordert harte Arbeit und neue Strategien!

In der Welt des Fußballs ist der Weg eines Talents oft von Herausforderungen und Hürden geprägt. Das erleben auch viele japanische Spieler, die den Sprung nach Europa wagen. Shinji Okazaki, eine Ikone des japanischen Fußballs, erlebt diesen Prozess nun als Trainer des FC Basara, einem kleinen Verein in Deutschland, der vor der Aufgabe steht, japanische Fußballtalente zu fördern.

Okazaki, der im Januar 2011 von einem japanischen Verein zum VfB Stuttgart in die Bundesliga wechselte, ist bestens mit den Schwierigkeiten vertraut, die mit der Integration in eine neue Kultur und den Anforderungen des europäischen Fußballs verbunden sind. In einer Botschaft seiner Mutter an seinen ehemaligen Mitschüler Takashi Yamashita wurde Spielraum für Unterstützung geschaffen: „Taka, mein Sohn verlässt zum ersten Mal die Heimat. Bitte hilf Shinji zurechtzukommen. Er kann doch kein Deutsch.“ Diese Verbindung führte zu einer langen Freundschaft und schließlich zu Okazakis Wechsel zu Mainz 05 im Jahr 2013.

Die Gründung von FC Basara

Nach seiner aktiven Karriere kehrt Okazaki zurück nach Mainz und übernimmt das Training des FC Basara, dessen Präsident Yamashita ist. Der Name „Basara“, was im Japanischen „Diamant“ bedeutet, spiegelt die Ambitionen des Vereins wider, Talente zu fördern und sie in den professionellen Fußball zu integrieren. Trotz des Engagements und des Enthusiasmus der Verantwortlichen ist es eine Herausforderung, Spieler zu halten, da viele Japaner nach kurzer Zeit in Europa heimkehren.

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„Nach einem Jahr in Europa gehen viele Japaner zurück in die Heimat“, erklärt Okazaki und beschreibt damit eine der zentralen Herausforderungen. Auch wenn der Verein mittlerweile in der sechsten Liga spielt, ist der Weg zum Profi für viele Spieler steinig. Die unterschiedlichsten kulturellen Hintergründe und die Konkurrenz im deutschen Fußball verstärken die Schwierigkeiten.

Die Philosophie des FC Basara basiert nicht nur auf fußballerischen Fähigkeiten, sondern auch auf Charakterbildung. Okazaki und Yamashita haben einen Leitsatz verinnerlicht, den sie von ihrem früheren Trainer Kazuo Kuroda mit auf den Weg bekommen haben: „Wenn du ein guter Fußballspieler sein möchtest, musst du zuerst ein guter Mensch sein.“ Während ihrer eigenen Karriere haben sie gelernt, dass Zusammenhalt und Teamgeist entscheidend sind. Diese Einsichten versuchen sie nun an ihre Schützlinge weiterzugeben.

Okazaki erinnert sich: „Ich habe zu viele talentierte Spieler gesehen, die eine schlechte Persönlichkeit hatten und sich nicht entwickelten.“ Diese Erkenntnis hat ihn dazu angeregt, eine Umgebung zu schaffen, in der Respekt und Hilfsbereitschaft gefördert werden. In der ersten Mannschaft sind mittlerweile über ein Drittel der Spieler Japaner, und sie fühlen sich nicht als Außenseiter.

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Aufstieg und Ambitionen

Das Team hat bereits deutliche Fortschritte gemacht. Seit der Gründung startete Basara in der Kreisliga C und hat sich schrittweise höhergearbeitet. „2014 haben wir gesagt, wir würden gern bis in die Oberliga kommen“, so Yamashita. Ihr Ziel ist die fünft höchste Liga, die als ein realistisches Niveau für Spieler angesehen wird, die in ihrem Heimatland nicht den Sprung zum Profi geschafft haben.

Zehn Jahre nach der Gründung ist Basara nun nahe daran, ihr ursprüngliches Ziel zu erreichen. Okazaki hat jedoch große Ambitionen; er möchte mit dem Verein in die dritte Liga aufsteigen. Dieser Schritt erfordert jedoch mehr als nur talentierte Spieler; er benötigt eine professionelle Infrastruktur und engagierte Mitarbeiter. Seit Okazaki als Trainer fungiert, zeigt sich ein wachsendes Interesse an Sponsoring, was der Verein dringend benötigt, um seine Ziele zu realisieren. Der Enthusiasmus ist zurückhaltend: „Vielleicht ist das zu groß, und wenn wir das zu häufig offen sagen, denke ich, wir machen uns lächerlich“, spiegelt Yamashita wider.

Okazaki hat klare Pläne für die Zukunft. Er denkt langfristig und möchte mindestens fünf Jahre als Trainer von Basara tätig sein, um Erfahrung im Coaching zu sammeln. Er ist sich der Herausforderungen bewusst, die ein solcher Weg mit sich bringt. Auf dem Weg ins Profigeschäft wird Okazaki nicht nur auf den Leitsatz seines Mentors vertrauen, sondern auch auf die Lehren, die er von renommierten Trainern wie Claudio Ranieri und Thomas Tuchel erhalten hat.

Der Prozess, Talente zu entwickeln und zu unterstützen, ist langwierig und geduldig. Okazaki weiß, dass der Erfolg nicht über Nacht kommt, aber sein Glaube an die Möglichkeiten für japanische Spieler in Europa bleibt unerschüttert. Unter seiner Führung hofft der FC Basara, dass einige der vielversprechenden Spieler den Weg in den Profi-Fußball finden und die Brücke zwischen den Kulturen weiter festigen können. Dies könnte nicht nur ihren individuellen Werdegang positiv beeinflussen, sondern auch die Sicht auf das japanische Talent im europäischen Fußball verändern.

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