Deutschland

Vom Lagerwald zur Erfolgsgeschichte: Hertha Schwarz enthüllt Geheimnisse!

Im Landkreis Böblingen wird die bewegte Geschichte eines staatlichen Durchgangslagers lebendig! Die promovierte Historikerin Hertha Schwarz hat im Auftrag des Landkreises die schockierenden Ereignisse von 1946 bis 1961 aufgedeckt. Was als Munitionslager geplant war, entwickelte sich zu einem Ort des Elends und der Not für zehntausende Vertriebene. Die Überreste des Lagers im Jettinger Gewann Kehrhau sind kaum zu erkennen, doch die Geschichten, die sie erzählen, sind eindringlich und dramatisch!

Der erste Transport von Vertriebenen kam am 28. März 1946 an – und der Zustrom riss nicht ab! Bis Januar 1947 wurden über 24.600 Menschen registriert, die in einem Lager lebten, das für solch eine riesige Menge völlig unzureichend war. „Das Lager war für diese riesige Zahl völlig unzulänglich“, so Schwarz. Über 2.000 Menschen lebten zeitweise gleichzeitig dort, oft unter katastrophalen Bedingungen. Betten standen dicht an dicht, und die Speisebaracke musste als Wohnraum genutzt werden. „Die Stromleitung war gnadenlos überlastet“, berichtete Schwarz. Ein wahrer Albtraum für die Bewohner!

Das Ende einer Ära

Doch die Geschichte des Durchgangslagers endet nicht mit den ersten Vertriebenen. Ab 1947 wurden auch Flüchtlinge aus Dänemark, Kriegsgefangene und sogenannte Displaced Persons (DPs) untergebracht. Diese bunt gemischte Gesellschaft, die meist nur vorübergehend bleiben wollte, fand sich oft in einer Sackgasse wieder. Mit der Schließung des Lagers im Jahr 1961 wurde ein Wohnheim für heimatlose Ausländer eröffnet, das die traurige Geschichte des Ortes fortsetzte.

Kurze Werbeeinblendung

Die Buchvorstellung im Jettinger Bürgersaal zog statt der erwarteten 60 bis 70 Interessierten stolze 200 Besucher an. Landrat Roland Bernhard sprach von einer „großartigen Integrationsleistung“ und Bürgermeister Hans Michael Burkhardt bezeichnete die Überreste des Lagers als „Mahnmal für den Frieden“. Die Aufarbeitung dieser Geschichte ist nicht nur wichtig, sondern auch eine Erinnerung daran, dass der Schatten des Krieges noch lange nachwirkt. Das 322-seitige Buch „Das Lager im Kehrhau – Geschichte des Staatlichen Durchgangslagers Unterjettingen (1946-1961)“ ist für fünf Euro im Buchhandel erhältlich und bietet tiefere Einblicke in diese bewegende Geschichte.

Quelle/Referenz
stuttgarter-nachrichten.de

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"