In Hamburg hat sich die Lebensgeschichte von Tuyen Pham, einem ehemaligen Flüchtling aus Vietnam, zu einer beeindruckenden Unternehmergeschichte entwickelt. Mit nur 14 Jahren kam er alleine nach Deutschland, doch heute leitet er ein florierendes Gastronomie-Imperium mit zahlreichen Restaurants in Berlin und Hamburg.
Tuyen Pham, der mittlerweile 36 Jahre alt ist, betreibt am Eppendorfer Weg das Restaurant Bless. Dieses Restaurant ist nicht nur ein Ort zum Essen, sondern auch das Ergebnis harter Arbeit und eines außergewöhnlichen Lebenswegs. Die jüngste Fernsehdokumentation „Money Maker“ beleuchtet Phams Aufstieg von einem obdachlosen, unbegleiteten Flüchtling zum erfolgreichen Gastronom, der Millionenumsätze erwirtschaftet.
Ein turbulenter Werdegang
Die Reise von Tuyen Pham begann tragisch: Seine Mutter starb, als er noch ein kleines Kind war. Mit 14 Jahren entschied sein Vater, ihm ein besseres Leben zu ermöglichen, und schickte ihn alleine nach Europa. Phams Traumstadt war Berlin, ein Ort, den er zuvor nur von Schwarz-Weiß-Fernseherbildern kannte. Über Tschechien gelangte er schließlich nach Deutschland, wo er in einem Kinderheim landete, jedoch immer wieder versuchte, zu entkommen.
In Berlin fand Tuyen schließlich einen Zufluchtsort in einer katholischen Gemeinde in Kreuzberg. Hier traf er Jesuitenpater Stefan Taeubner, der ihm nicht nur eine neue Familie vermittelte, sondern auch als Mentor fungierte. Die Erinnerungen an diese Zeit sind geprägt von Herausforderungen, aber auch von Dankbarkeit: „Es war ein Ort für Menschen in Not, aber ich erhielt Nächstenliebe und lernte die deutsche Sprache,“ erinnert sich Pham in der Dokumentation.
Während er die Schule besuchte, arbeite Tuyen in verschiedenen Restaurants, meistens in unteren Positionen wie Geschirr spülen oder Böden wischen. Trotz dieser schwierigen Umstände war er damit beschäftigt, einen Plan für seine Zukunft zu schmieden.
Seine rechtlichen Herausforderungen waren jedoch nicht zu unterschätzen. Tuyen hatte während seiner Schulzeit keine offizielle Aufenthaltsgenehmigung, was ihn daran hinderte, eine vollständige Ausbildung zu machen. Dennoch gab er nicht auf und sammelte praktische Erfahrungen in der Gastronomie.
Wachstum und Erfolg
Durch seine Hartnäckigkeit und Leidenschaft für das Kochen gelang es ihm schließlich, die Herausforderungen zu überwinden. „Ich arbeite sehr gern, zahle gern meine Steuern in Deutschland und helfen Benachteiligten,“ erklärt Tuyen stolz. Heute ist er nicht nur ein erfolgreicher Restaurantbesitzer, sondern auch Teilhaber einer Stahlbaufirma in Vietnam, die derzeit an einem Hotel auf einer Ferieninsel arbeitet. Seine Wurzeln vergisst er nicht: Alle zwei Monate reist er zurück nach Vietnam, um soziale Projekte zu unterstützen.
Tuyen Pham zeigt durch seine Aktivitäten, dass Erfolg nicht nur materiellen Reichtum bedeutet. Mit seinem Tattoo „Vergiss nicht, wer dir geholfen hat“ auf dem rechten Arm erinnert er sich stets an die Menschen, die ihn auf seinem Weg unterstützt haben.
Sein persönliches Leben bleibt jedoch eine Herausforderung. Trotz all seines Erfolgs bleibt Tuyen mit einem unerfüllten Traum zurück: „Ich wünsche mir, eine eigene Familie zu gründen.“
Die Doku „Money Maker“ ist mittlerweile in der ARD-Mediathek abrufbar und vermittelt eindrücklich die Überwindung von Widrigkeiten, die Tuyen Pham auf seinem Lebensweg erfahren hat. Seinem Werdegang ist nicht nur inspirierend, sondern zeigt auch die Kraft des menschlichen Willens.
Für eine detaillierte Betrachtung des Falls, siehe den Bericht auf www.abendblatt.de.
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