In einem schockierenden Vorfall in Hessen versammelten sich rund 60 Menschen in einem Gasthof, um die kruden Theorien des Psychiatrie-Professors Klaus Maurer zu hören. Der Autor des umstrittenen Buches „Die BRD-GmbH“ behauptet, die Bundesrepublik Deutschland sei kein echter Staat. Eingeladen wurde er von Dirk B., einem Unternehmer aus Niestetal, der in der Reichsbürger-Szene aktiv ist und öffentliche Aufträge erhält.
Die Veranstaltung fand im Gasthof Fuldagarten in Staufenberg-Spiekershausen statt, direkt an der hessisch-niedersächsischen Grenze. Beitrittsformulare für den „Verband Deutscher Wahlkommissionen“, der der Reichsbürgerbewegung zugeordnet wird, wurden verteilt. Die Anwesenden diskutierten über Verschwörungstheorien, von der Weltherrschaft der WHO bis hin zu inszenierten Terroranschlägen. Maurer, der als Gerichtsgutachter tätig war, stellte seine Thesen vor und erntete Zustimmung von den Zuhörern.
Organisator des Treffens kommt aus Niestetal
Dirk B. ist nicht nur der Gastgeber, sondern auch ein gut vernetzter Unternehmer, der Garagen und Zäune verkauft. Trotz seiner Nähe zur Reichsbürgerbewegung erhielt er Aufträge von öffentlichen Institutionen. Unterstützt wurde er von Ute P., die für die Unfallkasse Hessen arbeitet und die Telegram-Gruppe zur Veranstaltung erstellt hat. Die Veranstaltung zeigt, wie stark die Reichsbürgerbewegung in der Region verwurzelt ist, mit einer steigenden Zahl von etwa 1.200 Anhängern in Hessen und rund 23.000 bundesweit.
Experten warnen vor der Gefährlichkeit solcher Treffen. Tobias Ginsburg, ein Journalist, der undercover in der Szene recherchierte, sieht eine „immense Gefahr“ in den Ideologien, die dort propagiert werden. Er betont, dass die Überzeugungen dieser Menschen zu potenzieller Gewalt führen könnten, wenn sie sich von der Realität entfremden und in eine Welt der Feindbilder eintauchen.