Ein besorgniserregender Trend zeigt sich in Münster: Die Stadt wird zunehmend Ziel von Vandalismus-Akten, die oft mit anti-israelischen Motiven verbunden sind. Verantwortliche wie Oberbürgermeister Markus Lewe, Landschaftsverband-Direktor Dr. Georg Lunemann, Uni-Rektor Prof. Dr. Johannes Wessels und Dompropst Hans-Bernd Köppen schlagen Alarm und fordern unmissverständlich Zivilcourage von der Bevölkerung. In einem eindringlichen Appell heben sie hervor, dass die Bürger niemals die wiederholten Angriffe auf öffentliche Räume und Gedenkstätten akzeptieren sollten.
„Unsere freiheitlich-demokratische und friedliebende Stadtgesellschaft darf sich niemals an die neuerlich auch in Münster zu beklagende Häufung von anti-israelischer Agitation gewöhnen,“ so der kraftvolle Aufruf der Stadtvertreter. Münster, bekannt als Schauplatz der Friedensverhandlungen nach dem 30-jährigen Krieg, hat einen historischen Auftrag als Symbol für friedliche Konfliktlösung. Der Gedanke, dass Extremisten diese Tradition gefährden könnten, schürt große Besorgnis. Anlass ist der 24. Oktober, an dem vor 376 Jahren der Friedensvertrag in Münster unterzeichnet wurde. „Wir appellieren an die Zivilcourage der Stadtgesellschaft,“ lautet die klare Botschaft.
Gewalt als gemeinsame Verantwortung
In ihrem gemeinsamen Statement betonen sie, dass die Ablehnung von Gewalt, einschließlich der Zerstörung öffentlichen Eigentums, ein grundlegender Konsens der Stadtgesellschaft sein muss. Die jüngsten mutwilligen Angriffe, darunter Farbattacken auf das Rathaus, Universitätsgebäude und sowohl Ehrendenkmäler als auch eine Holocaust-Gedenkstätte, wecken Besorgnis und sind weiterhin ein heiß diskutiertes Thema in Münster. „Das friedliche Miteinander der unterschiedlichen Nationen, Religionen und Geschlechter ist ein wertvolles Kulturgut, das immer wieder neu verteidigt werden muss,“ wird eindringlich gefordert. Das umfassende Engagement der Zivilgesellschaft ist gefragt, um klare Zeichen gegen Gewalt und Intoleranz zu setzen.