Deutschland

US-Waffen in Deutschland: Mehrheit der Bürger skeptisch über Stationierung

Köln (ots)

Die Diskussion über die Stationierung neuer US-amerikanischer Mittelstreckenwaffen in Deutschland sorgt für gespaltene Meinungen unter den Bundesbürgern. Eine aktuelle Umfrage von infratest dimap, die für den ARD-DeutschlandTREND durchgeführt wurde, zeigt, dass 40 Prozent der Befragten diese Entscheidung unterstützen, während 45 Prozent sie ablehnen. Hierbei zeigt sich ein markanter Unterschied zwischen Ost- und Westdeutschland. In den östlichen Bundesländern sind 57 Prozent gegen die Stationierung, wohingegen in den westlichen Bundesländern Zustimmung und Ablehnung nahezu gleich aufliegen (44:41 Prozent).

Die politische Reichweite dieser Thematik wird durch die Ansichten der verschiedenen Wählergruppen unterstrichen. Unterstützer der Union (55 Prozent) und der SPD (50 Prozent) sind tendenziell eher für die Pläne zur Stationierung. Bei den Wählern der Grünen sprechen sich 49 Prozent für diesen Schritt aus. Im Gegensatz dazu unterstützt nur eine kleine Minderheit der AfD-Anhänger (26 Prozent) die Entscheidungen der US-Regierung, während 62 Prozent dieser Wählergruppe dagegen sind. Auch die Wähler, die momentan keine parteipolitische Präferenz haben, lehnen diese Entscheidung überwiegend ab.

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Hintergrund zur US-Präsidentschaftswahl

Die Umfragen außer der Waffendiskussion zeigen auch ein klares Stimmungsbild hinsichtlich der bevorstehenden US-Präsidentschaftswahl am 5. November 2024. 78 Prozent der Deutschen haben eine positive Meinung über Kamala Harris, die Kandidatin der Demokraten, während nur 8 Prozent für den ehemaligen Präsidenten Donald Trump stimmen würden. Diese Einschätzung scheint eine einheitliche Haltung über alle Bevölkerungsgruppen hinweg zu zeigen, mit Ausnahme der AfD-Wählerschaft, wo beide Kandidaten ähnliche Unterstützung erhalten.

In einem weiteren Aspekt scheint die Sichtweise auf die USA in Deutschland in den letzten Jahren verbessert zu sein. Laut der Umfrage haben 54 Prozent der Befragten die USA als vertrauenswürdigen Partner eingeschätzt, was eine Steigerung im Vergleich zu den Zeiten unter Präsident Trump darstellt, als das Vertrauen deutlich niedriger war. Unter den Befragten, die Misstrauen gegenüber den USA äußern, sehen 23 Prozent in der einseitigen Vertretung nationaler Interessen und 16 Prozent Donald Trump als Gründe für ihr Misstrauen.

Demgegenüber genießen Frankreich (82 Prozent) und auch andere europäische Länder ein deutlich besseres Ansehen. Russland hingegen wird von den Deutschen, sowohl in Ost- als auch in Westdeutschland, mit Skepsis betrachtet (8:84 Prozent). In Bezug auf die Ukraine, die Russland gegenübersteht, gibt es eine gespaltene Ansicht, mit 40 Prozent, die sie als Partner ansehen, und 45 Prozent, die anderer Meinung sind. Ähnlich sieht es bei Israel aus, wo nur 27 Prozent der Umfrageteilnehmer Israel für einen vertrauenswürdigen Partner halten.

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Umfragedetails

Die Umfrage umfasste 1.321 Wahlberechtigte vom 7. bis 9. Oktober 2024, mit einem Schwankungsbereich von 2 bis 3 Prozentpunkten. Die Methodik umfasste sowohl telefonische als auch Online-Befragungen, was eine repräsentative Erhebung der öffentlichen Meinung sichert.

Die Fragen nahmen Bezug auf die Wahrnehmung der USA, Frankreich, Russland, der Ukraine und Israels sowie zur bevorstehenden Präsidentschaftswahl in den USA und die geplante Stationierung von Mittelstreckenwaffen in Deutschland. Die Ermittlungen und ihre Resultate zeigen deutlich die Spannungen und die Meinungsvielfalt innerhalb der deutschen Bevölkerung bezüglich dieser bedeutenden internationalen Themen, wie www.presseportal.de berichtet.

Die Umfrage beleuchtet nicht nur die Ungewissheit in der deutschen Bevölkerung bezüglich der militärischen Zusammenarbeit mit den USA, sondern auch die sich verändernden geopolitischen Wahrnehmungen, die von der Geschichte und den aktuellen Entwicklungen beeinflusst werden.

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