Die Uniklinik Tübingen steht unter Druck! Nach einem schockierenden Missbrauchsfall in der Psychiatrie, bei dem ein 62-jähriger Arzt seine Patientin über Monate hinweg missbraucht hat, kündigt die Klinik drastische Maßnahmen an, um die Sicherheit ihrer Patienten zu gewährleisten. Der Arzt wurde im April zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt, doch die Uniklinik sieht keine personellen Konsequenzen und betont, dass sie seitdem an einem verbesserten Schutzkonzept arbeitet.
Die Verantwortlichen der Uniklinik haben sich das Ziel gesetzt, Missbrauch durch Machtpersonen zu verhindern. In einer aktuellen Pressemitteilung wird erläutert, dass besonders anfällige Patientengruppen, wie Menschen in der Psychotherapie oder Geriatrie, gezielt geschützt werden sollen. Um grenzverletzendes Verhalten zu melden, sollen diese Patienten unkompliziert Zugang zu Meldemöglichkeiten erhalten. Zudem plant die Klinik, neue Mitarbeiter intensiver über die nicht zu überschreitenden Grenzen aufzuklären und eine Selbstverpflichtungserklärung für das Personal einzuführen.
Neues Schutzkonzept in der Psychiatrie
Ein zentraler Punkt des neuen Konzepts ist die Überprüfung der Eignung von Therapeuten in Weiterbildung. Künftig müssen alle Patienten zu Beginn ihrer Behandlung einen „diagnostischen Kontakt“ mit einem Oberarzt haben. Dies soll sicherstellen, dass nur geeignete Therapeuten mit komplexen Fällen betraut werden. Die Uniklinik orientiert sich dabei an den Empfehlungen des Ethikvereins von Andrea Schleu, der sich um die Qualitätssicherung in der Psychotherapie kümmert.
Trotz der angekündigten Maßnahmen bleibt die Uniklinik unter Druck. Die Verfasste Studierendenschaft fordert weiterhin die Entlassung der Verantwortlichen und kritisiert die Klinik für ihre unzureichende Reaktion auf den Missbrauchsfall. Eine Mitarbeiterin hat bereits gekündigt, weil sie mit der Reaktion der Klinik unzufrieden war. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob die neuen Maßnahmen tatsächlich greifen und das Vertrauen der Patienten zurückgewinnen können.