Sassnitz. Die Rügener Wasserschutzpolizei hebt die Besorgnis über gefährliche Verstöße auf dem Wasser! Gleich fünf Bußgeldverfahren wurden im September gegen einen holländischen Frachter eingeleitet. Während einer strengen Kontrolle entdeckten die Beamten erschreckende „mehrere nicht unerhebliche umweltrechtliche Verstöße gegen das internationale Marpol-Übereinkommen zur Verhütung von Meeresverschmutzung durch Schiffe“. Schockierend!
Der verantwortliche Schiffsoffizier konnte die korrekte Ablagerung von sieben Kubikmetern „Sludge“ – das sind schädliche Brennstoffrückstände – im Öltagebuch nicht nachweisen. „Öltagebücher, Müll- und Ballastwassertagebücher wurden nicht ordnungsgemäß geführt oder aufbewahrt“, erklärte die Polizeihauptkommissarin Petra Kieckhöfer. Die Ermittler handeln nicht nach dem Motto „Nur Papierkram!“, denn solche Nachlässigkeiten könnten auf eine bevorstehende illegale Entsorgung in der Ostsee hindeuten. In Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrografie haben die Polizisten Sicherheitsleistungen in Höhe von 6000 Euro festgelegt!
Starker Geruch nach Fäkalien auf karibischem Frachter
Stellen Sie sich vor: Bei einer Kontrolle im Juli nahmen die Beamten der Wasserschutzpolizei auf einem unter der Flagge von Antigua und Barbuda fahrenden Schiff einen abstoßenden Geruch wahr! Die Küstenpolizei stellte fest, dass die Abwasserbehandlungsanlage seit Wochen defekt war und somit die Gefahr bestand, dass ungeklärtes Abwasser in die Nord- und Ostsee gelangte. Das führte zur sofortigen Festsetzung des Frachters – ein eindeutiges Zeichen dafür, dass Umweltvergehen ernst genommen werden!
Zusammengefasst: Im April wenige Monate zuvor hatte die Wasserschutzpolizei durch den Ölflieger des Havariekommandos in der Prorer Wiek eine schlimme Gewässerverunreinigung entdeckt. Auch hier entdeckten die Beamten, dass ölhaltiges Bilgenwasser nicht korrekt gelagert wurde. Allein in diesem Jahr wurden bereits 127 Verstöße gegen die verpflichtenden Marpol-Regeln zur Bekämpfung der Meeresverschmutzung festgestellt, worunter 62 Fälle durch die Wasserschutzpolizeiinspektion Sassnitz aufgeklärt wurden. Die Summe aller festgelegten Sicherheitsleistungen stellt einen besorgniserregenden Betrag von rund 118.000 Euro dar!
