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Viktoriia und Dmytro Kravchenko, ukrainische Flüchtlinge, arbeiten am Klinikum Kreis Tuttlingen als Fachkräfte in der Gesundheits- und Krankenpflege. Die beiden lernten sich während ihrer Tätigkeit als Rettungssanitäter in der zentralukrainischen Stadt Tscherkassy kennen. Im Jahr 2022 entschieden sie sich, nach Deutschland zu ziehen, um bessere finanzielle Möglichkeiten zu finden und in der Heimat etwas aufzubauen. Sie nahmen kurz vor dem Überfall Russlands auf die Ukraine Stellen in der häuslichen Krankenpflege an.
Nachdem der Krieg begonnen hatte, blieben sie mit ihrem elfjährigen Sohn in Deutschland. Im März 2022 absolvierten die Kravchenkos einen neunmonatigen Anpassungslehrgang zur Anerkennung ihrer pflegeberuflichen Diplome, den sie mit besten Ergebnissen abschlossen. Pflegedirektorin Olga Gibert stellte ihnen anschließend unbefristete Arbeitsverträge aus.
Integration in Deutschland
Dmytro arbeitete während des Lehrgangs auf einer Station für Innere Medizin, während Viktoriia auf einer chirurgischen Station tätig war. Beide integrierten sich schnell ins Team und arbeiteten engagiert. Im Selbststudium verbesserten sie ihre Deutschkenntnisse, wodurch sie rasche Fortschritte erzielten. Viktoriia hat sich als Spezialistin für Behördengänge etabliert und plant, einen dauerhaften Aufenthalt in Deutschland zu beantragen. Trotz Heimweh und der Sehnsucht nach ihrer Familie möchten sie nicht mehr nach Tscherkassy zurückkehren. Dmytro gab an, dass sie bereits das dritte Weihnachten ohne ihre Eltern feiern.
In einem breiteren Kontext fördert Deutschland die Integration ukrainischer Fachkräfte in den Arbeitsmarkt. Ab Sommer können Ukrainerinnen und Ukrainer mit entsprechenden Abschlüssen in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen in Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen arbeiten, wie anerkennung-in-deutschland.de berichtete. Ein Pilotprojekt schließt ein vereinfachtes Verfahren ein, um das Erlernen der deutschen Sprache direkt mit der Einarbeitung am Arbeitsplatz zu verbinden. Ministerin Stefanie Drese betonte, dass eine schnelle Integration in das Gesundheitssystem notwendig sei, um die Bedürfnisse der geflüchteten Menschen und die des deutschen Gesundheitssystems zu adressieren.
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