Ein ukrainischer Arzt aus Friedrichshafen, Vitali Kravchenko (Name geändert), hat eine mutige Entscheidung getroffen, die das Herz des Bodensees berührt! Während über 1674 ukrainische Mediziner nach Deutschland fliehen, um dem Grauen des Krieges zu entkommen, packt dieser 32-Jährige seine Koffer und kehrt an die Front zurück! Nach Monaten der Ausbildung zum Anästhesisten am Medizin-Campus Bodensee, fühlte er sich im Herbst 2022 machtlos, als seine Heimat von den Russen verwüstet wurde. Der Patriotismus trieb ihn, sich einem Freiwilligen-Bataillon anzuschließen.
„Es ist mein Land, meine Familie lebt da. Ich konnte einfach nicht nur zuschauen“, erklärt Kravchenko und verweist auf seine tiefen Wurzeln in der Ukraine. Um verwundete Soldaten zu betreuen und sie für die Militärlazarette vorzubereiten, reiste er nach Bachmut – der Schlüsselstadt im grausamen Konflikt. Seine Kollegen am MCB waren besorgt: „Wir hatten Angst um sein Leben“, sagt Volker Wenzel, der Chefarzt der Klinik. Es war ein heiß umkämpftes Terrain, und das Risiko war enorm.
Krieg und die Grausamkeit der Verletzungen
Die Realität ist erbarmungslos! Während in Deutschland Verletzungen meist auf Unfälle zurückzuführen sind, sieht Kravchenko in Bachmut Verwundete durch Kugeln, Explosionen und Granaten – „Bei manchen Verletzungen habe ich mich gefragt: Wie kann der Mensch weiteratmen?“, sinniert er. Die Notärzte im Krieg arbeiten unermüdlich, oft ohne ausreichende Ruhe, während sie unzählige Lebensrettungen vornehmen müssen.
Doch nach fast fünf Monaten der Gefahr kehrte Kravchenko nach Friedrichshafen zurück – um vor allem auch seine kriselnde Ehe zu retten. Alpträume plagueten ihn, als er über die Schrecken nachdachte, die er erlebt hatte. „Ich würde nichts anders machen“, versichert er, während sein Chef, Volker Wenzel, hofft, dass er nie wieder zurück zur Front geht.
Zusätzlich zu den persönlichen Herausforderungen müssen ukrainische Ärzte, die in Deutschland arbeiten möchten, mit bürokratischen Hürden kämpfen: Bislang haben nur 187 der über 1674 angekommene Mediziner eine Approbation erhalten, die oft Jahre dauern kann. „Wir könnten ohne die bürokratischen Hürden viel mehr Ärzte einstellen“, so Wenzel, der dringend Unterstützung im Gesundheitswesen benötigt.