Ein denkwürdiger Tag für den 1. FC Nürnberg! Am 6. November 1993 besiegte der Club den großen FC Bayern mit 2:0 im heimischen Frankenstadion, doch der Jubel währte nur kurz. Unmittelbar nach dem Schlusspfiff wurde Trainer Willi Entenmann entlassen – ein Trainer, der die Herzen der Fans erobert hatte, wurde von einem Präsidenten, der kein Interesse am Spielausgang zeigte, gefeuert. Ein absolut groteskes Trainer-Aus!
Die Beziehung zwischen dem emotionalen Willi Entenmann und dem strengen Präsidenten Gerhard Voack war von Spannungen geprägt. Entenmann, der den FCN nach einem Abstieg zurück in die Liga geführt hatte, fühlte sich von den Anhängern geliebt und respektiert, während das Verhältnis zur Vereinsführung bereits vor dem Spiel angespannt war. Trotz des fantastischen Sieges, bei dem André Golke und Hans-Jörg Criens die Tore erzielten, war Entenmann bei der anschließenden Pressekonferenz sichtbar betroffen und mit Tränen in den Augen. Seine Entlassung stand bereits fest, was den emotionalen Moment noch erschwerte.
Ein Trainer, der für die Fans lebte
Willi Entenmann, ein Trainer, der sich als „einer von ihnen“ fühlte, hatte eine besondere Bindung zu den Fans des FCN. Diese Zuneigung erwuchs durch seine Erfolge und die Leidenschaft, die er für den Verein aufbrachte. Bei der Pressekonferenz nach dem Spiel wirkte er jedoch apathisch und teilnahmslos. Trotz des unglaublichen Erfolgs gegen die Bayern, wo die Nürnberger Mannschaft eine brillante Leistung zeigte, war seine Gedanken bereits bei seinem bevorstehenden Abschied. Die Fans feierten den Sieg wie ein Volksfest, doch für Entenmann war es der letzte Akt als Trainer des Clubs, den er so sehr liebte.