In Böblingen wird das Publikum in eine fesselnde Welt voller Tanz und Musik entführt. Die Dance, Art und Theater Kunstschule (DAT) präsentiert ihr neues Musical „Geister Bahnhof“, das die Atmosphäre der gruseligen 1980er-Jahre einfängt. An einem echten Bahnhof, der in einen Geisterbahnhof verwandelt wird, kommen die Charaktere zusammen, um einem geheimnisvollen Geisterkönig zu begegnen.
Der Bahnhof fungiert als ein symbolischer Ort, an dem Menschen aus verschiedenen Lebensläufen zusammentreffen. Allerdings bleibt es nicht bei zufälligen Begegnungen. Die Figuren, die auf der Bühne zum Leben erweckt werden, stehen für die sieben Todsünden: Hochmut, Habgier, Neid, Trägheit, Völlerei, Zorn und Wollust. Jeder Charakter hat seine eigene Geschichte und mit jeder von ihnen gehen Schuld und Gewissen einher, was zu spannenden und emotionalen Momenten führt.
Das Konzept und die Umsetzung
Die kreative Nutzung des Begriffs „Geisterbahnhof“ setzt sich eindrucksvoll in Szene. In der Inszenierung wird der Bahnhof nicht nur als Ort des Wartens dargestellt, sondern als ein festgelegter Raum der Reflexion und Konfrontation mit den inneren Dämonen der Charaktere. Die Musik der 1980er-Jahre trägt zur nostalgischen und doch schaurigen Atmosphäre bei, die das Publikum in den Bann zieht und zum Mitsingen anregt.
Was das Stück besonders macht, ist die Kombination aus Gruppen- und Solotänzen, die in bunten Choreografien präsentiert werden. Diese Vielfalt an Darbietungen sorgt dafür, dass das Publikum sowohl die individuellen Leistungen der Tänzerinnen und Tänzer als auch die harmonische Einheit des Ensembles bewundern kann. Die kostümlichen und tänzerischen Elemente ziehen visuell in das Geschehen hinein und schaffen eine lebendige Verbindung zwischen dem Publikum und den Charakteren.
Die Inszenierung geht über die bloße Darstellung der Todsünden hinaus. Sie fordert das Publikum dazu auf, über persönliche Fehler und deren Auswirkungen nachzudenken. So wird der Geisterbahnhof nicht nur zur Kulisse, sondern auch zum Raum für Erkenntnis und mögliche Versöhnung.
Während des Abends wird die Verbindung zwischen Tanz und Theater deutlich, was zeigt, wie eng diese Kunstformen miteinander verwoben sind. Musikalische Höhepunkte, die mit individuellen Tanzstilen kombiniert werden, ermöglichen es den Zuschauern, in die Metalität der 1980er-Jahre einzutauchen und die Emotionen der Charaktere hautnah zu erleben.
Der „Geister Bahnhof“ ist nicht einfach nur ein weiterer Beitrag zur Theaterszene in Böblingen. Es ist ein kreatives Werk, das eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart schlägt, indem es eine Dekade voller kultureller Anspielungen nutzt, um essentielle menschliche Themen zu beleuchten.
Die Dance, Art und Theater Kunstschule Böblingen bietet mit ihrem Musical nicht nur Unterhaltung, sondern auch einen Anstoß zur Auseinandersetzung mit tiefgründigen Fragen. Die Zuschauer werden am Ende des Abends nicht nur unterhalten, sondern auch zum Nachdenken angeregt, was die Aufführung zu einem rundum gelungenen Erlebnis macht.
Mehr Details zu diesem Thema finden sich in einem ausführlichen Bericht auf www.stuttgarter-nachrichten.de.