Das Tierheim Erlangen sieht sich einer ernsten Herausforderung gegenüber. Derzeit sind dort fast 60 Katzen untergebracht, was die Räumlichkeiten und die Ressourcen des Teams an ihre Grenzen bringt. Tierpfleger Nicolas Walz bringt die Lage auf den Punkt: „Hier ist es einfach zu eng, wir haben zu wenig Platz.“ Diese schwierigen Umstände führten dazu, dass ab sofort kein weiteres Tier mehr aufgenommen werden kann. Der Aufnahme-Stopp lässt sich ebenso auf die zunehmende Zahl an Kitten zurückführen, die insbesondere im Herbst in das Tierheim gelangen.
Die räumlichen und finanziellen Belastungen sind enorm. „Das Tierwohl ist momentan einfach nicht machbar“, betont Walz. Der Arbeitsaufwand ist hoch und viele der Tiere benötigen eine besondere medizinische Versorgung aufgrund von Krankheiten. Dies stellt das Tierheim vor erhebliche Probleme, da kranke Tiere nicht vermittelt werden können und somit zusätzlich Platz beanspruchen.
Herausforderungen im Alltag des Tierheims
Walz erläutert zudem, dass die Hygiene-Standards hoch gehalten werden müssen, um eine Queransteckung unter den Tieren zu verhindern. „Wir müssen regelmäßig Desinfektionen durchführen“, sagt er. Es gibt diesbezüglich auch Einwände aus der Community: Einige Menschen glauben, dass die Überfüllung des Tierheims dazu führen könnte, dass Besitzer ihre Katzen einfach aussetzen. Walz denkt, dass diese Sichtweise zu einfach ist. „Die wenigsten setzen ihre Katzen aus, ohne einen neuen Platz zu haben“, so der Tierpfleger. Dennoch bietet das Tierheim weiterhin Unterstützung an, auch wenn keine neuen Tiere aufgenommen werden können.
Eine mögliche Lösung sieht Walz darin, dass Menschen sich im Bekanntenkreis umhören. Oft gibt es jemanden, der bereit ist, einem Tier ein neues Zuhause zu geben. Auch die Tiertafel, die Bedürftigen Futter zu vergünstigten Preisen anbietet, kann eine wichtige Anlaufstelle sein. Zusätzlich können Tierheime oft bei „Haus zu Haus“-Vermittlungen helfen, wodurch die Tiere zunächst bei ihren Besitzern bleiben und nur über das Tierheim vermittelt werden können.
Ein wesentlicher Punkt, den Walz anspricht, ist die Notwendigkeit, Katzen kastrieren zu lassen, um eine weitere Vermehrung zu verhindern. „Katzen vermehren sich extrem schnell“, erklärt er. Daher ist es entscheidend, dass Tierbesitzer Verantwortung übernehmen. Walz appelliert an die Menschen, ein Verständnis für die Situation des Tierheims zu entwickeln, um gemeinsam Lösungen zu finden. Die letzte Bemerkung des Tierpflegers zeigt seine Empathie: „Manchmal wird uns schwer ums Herz, wenn wir die Schicksale der Tiere sehen.“
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