
Im Tiergarten Schönbrunn wurde eine neue Bestandsaufnahme des Tierbestands durchgeführt, die jedoch besorgniserregende Zahlen zutage fördert. Tiergartendirektor Stephan Hering-Hagenbeck äußerte sich dazu: „Unser Ziel ist es, die biologische Vielfalt abzubilden – eine Vielfalt, die zunehmend bedroht ist“. Während im Vorjahr noch 3.388 Tiere verzeichnet wurden, ist die Zahl in diesem Jahr um rund 800 auf 2.607 gesunken. Fische stellen mit 2.607 Individuen die größte Gruppe dar, gefolgt von Wirbellosen, die Quallen und Insekten umfassen, während Säugetiere mit lediglich 568 Tieren die kleinste Gruppe bilden. Die Bestandsaufnahme spielt eine zentrale Rolle, um die Artenvielfalt im Zoo und die Erhaltungszuchtprogramme zu überwachen, berichtete zoologischer Abteilungsleiter Rupert Kainradl.
Wichtige Fakten zur Artenvielfalt
Global sind derzeit etwa 1,8 Millionen Arten bekannt, davon wurden in Deutschland circa 71.500 Arten nachgewiesen, wie vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) hervorgehoben wird. Viele Arten bleiben allerdings unbekannt, was die Bedrohung der biologischen Vielfalt noch verstärken könnte. Insbesondere bei weniger untersuchten Gruppen ist zu befürchten, dass viele Arten aussterben, bevor sie beschrieben werden können. Zudem führt die Entdeckung und Klassifizierung neuer Arten oder das Verschmelzen bereits existierender Taxa zu Verwirrung über die tatsächliche Vielfalt. Dies trifft vor allem auf Wirbellose zu, deren Gesamtzahl von über 48.000 in Deutschland als relativ niedrig gilt, während die globale Schätzung zwischen 2 bis 11 Millionen Tierarten schwankt.
Die Bedeutung dieser Zahlen ist entscheidend für die zukünftige Arbeit in zoologischen Einrichtungen und für den Artenschutz. Der Rückgang der Tierarten im Tiergarten Schönbrunn steht exemplarisch für die Herausforderungen beim Erhalt der Artenvielfalt, die überall auf der Welt beobachtet werden. Besonders die Zucht und Erhaltung bereits ausgestorbener Süßwasserfischarten im Zoo ist ein Schritt in die richtige Richtung, um die biologische Vielfalt langfristig zu sichern, wie auch bfn.de berichtet.
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