In den Thüringer Kommunen tobt ein Kampf um die Zukunft der gedruckten Amtsblätter! Während einige Städte den Druck als überholt betrachten, setzen andere auf den klassischen Print, um alle Bürger zu erreichen. In Sonneberg wird bereits ab Januar 2025 das gedruckte Amtsblatt abgeschafft – nur noch wenige Exemplare werden dann im Rathaus verfügbar sein. Die Stadt hat sich längst auf digitale Bekanntmachungen konzentriert und plant sogar eine eigene App, um aktuelle Informationen zu bündeln. In Mühlhausen ist das gedruckte Amtsblatt für alle Haushalte bereits Geschichte, wie eine Sprecherin berichtet.
Doch nicht alle Städte folgen diesem Trend! In Erfurt und Jena wird das gedruckte Amtsblatt als unverzichtbar angesehen, besonders für die ältere Bevölkerung. Anja Schultz von der Erfurter Stadtverwaltung betont, dass der Printmix wichtig sei, um relevante Informationen niedrigschwellig zu verbreiten. Trotz der hohen Kosten von fast 400.000 Euro pro Jahr für 23 bis 24 Ausgaben, bleibt das gedruckte Format wichtig. In Jena plant die Stadtverwaltung sogar die Einführung eines neuen gedruckten Amtsblattes, um der Flut an Falschnachrichten entgegenzuwirken und die Reichweite zu erhöhen.
Weimar hält am Print fest
In Weimar boomt das gedruckte Amtsblatt! Innerhalb von zehn Jahren ist die Auflage auf fast 40.000 Exemplare gestiegen. Laut einem Sprecher wird die gedruckte Version von den Bürgern bevorzugt, weshalb im Stadtrat keine Abschaffung angestrebt wird. Die jährlichen Kosten von rund 170.000 Euro für zehn Ausgaben scheinen den Bürgern wert zu sein. Die digitale Nachfrage nimmt zwar zu – in Mühlhausen verdoppelten sich die Online-Zugriffe nach der Einstellung des Amtsblattes für alle Haushalte – doch die Städte sind sich einig: Die Amtsblätter müssen sich klar von Zeitungen abheben, um rechtlichen Problemen zu entgehen.
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