Weinbau in Thüringen: Herausforderungen durch Wetter und Wachstum der Branche
Die Weinbauern in Thüringen sehen sich in diesem Jahr mit besonderen Herausforderungen konfrontiert. Hohe Temperaturen und wechselnde Regenfälle haben die Erntebedingungen erschwert und Sorgen um die Trauben aufgeworfen. Elke Meinhardt, die Vorsitzende des Thüringer Weinbauverbands, beschreibt die Situation in Bad Sulza als „kritisch“ und betont, dass die Gefahr von Schimmel due to der hohen Luftfeuchtigkeit gestiegen ist.
Ungewisse Ernte: Was bringt der Spätsommer?
Die unsichere Lage dieser Jahresernte bleibt bis zur Traubenlese angespannt. Winzer hoffen auf einen angenehmen Spätsommer, um den Zuckergehalt der Trauben zu erhöhen, was für die Qualität des Weins entscheidend ist. Trotz dieser Hoffnungen sind weder Rekorderträge noch hochwertige Trauben zu erwarten. Die bisherigen Schwierigkeiten werfen einen Schatten auf die bevorstehende Ernte und könnten die Bilanz des Jahres beeinflussen.
Tradition und Feiern: Das Thüringer Weinfest
Ungeachtet der Sorgen um die Ernte steht Bad Sulza vor einer festlichen Gelegenheit: das 30. Thüringer Weinfest. Meinhardt blickt stolz auf die Entwicklung, die das Fest in den letzten drei Jahrzehnten durchlaufen hat. Von anfänglich nur zwei Ständen hat sich die Veranstaltung zu einem großen Event mit tausenden Besuchern gewandelt. Dies zeigt, wie vital und attraktiv die Weinbaukultur in Thüringen geworden ist.
Moderne Rolle der Weinprinzessin und gesellschaftliche Aspekte
Ein weiterer Höhepunkt des Weinfestes ist die Krönung der Thüringischen Weinprinzessin für die Jahre 2024 und 2025. Im Unterschied zu den Diskussionen in Rheinland-Pfalz über die Modernisierung der Rolle der Weinprinzessin gibt es in Thüringen Zustimmung zur Beibehaltung der traditionellen Form, obwohl Überlegungen zur Weiterentwicklung bestehen. Meinhardt verweist darauf, dass es zahlreiche Bewerber für diese ehrenvolle Position gibt.
Wachstum des Weinbaus in Thüringen
Der Thüringer Weinbau hat sich seit den 1990er Jahren erheblich vergrößert. Die Anbaufläche, die damals lediglich 13 Hektar umfasste, hat sich heute auf 147 Hektar gewandelt, wovon große Unternehmen sowie zahlreiche kleinere Winzer profitieren. Bemerkenswert ist auch die Unterstützung durch die Landesregierung, die finanzielle Unterstützung und Versicherungen gegen wetterbedingte Schäden bereitstellt. Dieses Engagement ist insbesondere im Kontext des Klimawandels von Bedeutung, der nicht nur Auswirkungen auf die Ernte hat, sondern auch zu einer Umschichtung in der Rebauswahl führt.
Fazit: Ein Blick in die Zukunft des Thüringer Weinbaus
Trotz der Herausforderungen, die der Wetterwechsel mit sich bringt, steht der Thüringer Weinbau vor einem bedeutenden Wachstum. Auch wenn die Ernte 2023 durch die Wetterbedingungen belastet wird, bleibt die Entwicklung der Branche vielversprechend. Der gesetzte Fokus auf gegen Schädlinge und Krankheiten resistente Piwi-Sorten sowie die Unterstützung der Landwirtschaft durch die Regierung sind Schritte in die richtige Richtung. So bleibt Thüringen ein wichtiger Akteur in der deutschen Weinlandschaft.
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– NAG