Weimarer Land

Erntezeit im Thüringer Weinbau: Frühburgunder startet mit Handlese!

Frühburgunder-Lese im Thüringer Weingut Bad Sulza startet am 12. September mit Erntehelferin Carmen Bornschein und Winzer Andreas Clauß, der optimistisch trotz eines dramatischen Ertragsrückgangs von 70 Prozent ist, während die Natur ihre Herausforderung zeigt – jetzt kommt das spannende Federweißerfest!

Im Herzen Thüringens, genauer gesagt in Sonnendorf, fällt der Startschuss für die 2023 Weinlese am 12. September. Die Winzer und ihre Helfer haben sich auf einen kalten, aber klaren Morgen gefreut, um die ersten Trauben des Frühburgunder zu lesen. Hierbei handelt es sich um eine Tradition, die viel Erfahrung und Fingerspitzengefühl erfordert.

Der Winzer Andreas Clauß führt sein Team, bestehend aus einem Dutzend engagierter Helfer, in die Weinberge. Der Frühburgunder wird zunächst von Hand geerntet. Dies ist eine gängige Praxis in dieser Region, wo der besondere Charakter der Trauben durch sorgfältige Handarbeit bewahrt wird. In anderen Weinlagen kommt auch die Erntemaschine zum Einsatz, um effizienter arbeiten zu können.

Die Herausforderungen der Weinlese 2023

Die diesjährige Ernte wird voraussichtlich 2024 rund 70 Prozent weniger Trauben liefern als in Jahren ohne extremen Spätfrost. Diese dramatische Ausnahme zeigt, wie unberechenbar die Natur sein kann, selbst für einen erfahrenen Winzer wie Clauß. „Die Natur kann einiges kompensieren, aber eben nicht alles“, erklärt er mit einem Blick auf die Gegebenheiten.

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Die Trauben, die dennoch gesund geerntet werden konnten, bieten jedoch Hoffnung. Clauß hebt hervor, dass es keine Fäulnis in den Beeren gibt und die kleinen Größen der Früchte typisch für diese Sorte sind. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Ernte in den nächsten Wochen entwickeln wird.

Für das bevorstehende Federweißerfest wird die Lage kompliziert. Durch die geringe Ernte kann Clauß leider nicht auf genügend eigene Bestände zurückgreifen. Daher hat er ausnahmsweise Erntegut von seinem Bruder in Mainz gekauft, da dieser nicht unter den gleichen frostigen Bedingungen gelitten hat. „Normalerweise könnte man für Federweißen noch etwas abzweigen, aber das ist in diesem Jahr nicht möglich“, so Clauß.

Demnächst folgt die Ernte in der Dornburger Lage, die ein weiterer wichtiges Anbaugebiet sein wird. Hier ist es dringend notwendig, die Trauben schnell zu lesen, um den biologischen Fressfeinden wie Waschbären und Rehen zuvorzukommen. Diese Tiere suchen wegen fehlenden Obstes nun vermehrt nach Weintrauben. „Ich wäre mit 200 Litern aus der Dornburger Lage schon zufrieden“, sagt Clauß, der früher bis zu 1200 Liter erwarten konnte.

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Nachdem der Frühburgunder vollständig gelesen ist, werden die Beeren verarbeitet: Sie werden entrappt und dann vorsichtig gequetscht, damit die empfindlichen Kerne nicht beschädigt werden. Die Hefe wird am gleichen Abend hinzugefügt, um den Gärungsprozess in Gang zu setzen. Das Abpressen der rotgefärbten Maische erfolgt nach einer Woche, bevor die Flüssigkeit für zwei Wochen in Edelstahltanks gefüllt und anschließend in Holzfässern bis zum Frühjahr gelagert wird.

Die Chance auf die Qualität der diesjährigen Weine bleibt durch die nassen Bedingungen im Juli und die damit verbundene Beerenentwicklung bestehen. Die kritische Trockenheit, die in den letzten Wochen beobachtet wurde, hat sich weniger dramatisch ausgewirkt, als anfangs befürchtet. Man könnte sagen, dass das Prinzip „Ebb und Flut“ auch im Weinbau gilt – dass sich nasse und trockene Phasen ergänzen können.

Die Weinlese 2023 in Sonnendorf bleibt somit ein spannendes Unterfangen, das nicht nur eine Herausforderung darstellt, sondern auch die Resilienz der Winzer in der Region unter Beweis stellt. Die nächsten Tage und Wochen werden zeigen, welcher Ertrag letztendlich eingefahren werden kann und welche Weinsorte im Mittelpunkt des Interesses stehen wird.

Weitere Informationen über diese aufregende Weinlese gibt es in einem detaillierten Bericht auf www.thueringer-allgemeine.de.

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