Buttelstedt sorgt in der Region für Aufsehen mit seinem neu veröffentlichten Kalender. Der Förderkreis Krebs, Fasch und Kirche (KFK) hat in Zusammenarbeit mit dem Weimarer Bertuch-Verlag einen besonderen Kalender erstellt, der nicht an ein bestimmtes Jahr gebunden ist. Diese innovative Idee hebt sich deutlich von den bisherigen Ausgaben ab, die 2013, 2016 und 2022 veröffentlicht wurden.
Der diesjährige Kalender trägt den schlichten Titel „Stadt Buttelstedt“ und wird als immerwährender Kalender bezeichnet. Anders als herkömmliche Kalender bietet er keinen Jahresbezug, sondern eine einfache Liste der Monate, in die Nutzer persönliche wiederkehrende Daten wie Geburtstage oder Hochzeitstage eintragen können. Die stellvertretende Vereinsvorsitzende Bärbel Hebestreit erklärt: „Damit ist der Verkauf nicht an die typische Kalender-Saison gebunden, die ja nur ein paar Wochen vor dem Jahreswechsel dauert.“ 150 Exemplare wurden gedruckt, und jedes Stück kostet zehn Euro. Erhältlich ist der Kalender bei KFK-Veranstaltungen sowie Blutspende-Terminen.
Historische Motive und Erinnerungen
Ein zentrales Merkmal des Kalenders sind die historischen Fotos, die die Nutzer auf einen virtuellen Stadtrundgang durch Buttelstedt mitnehmen. Die Motive stammen aus privaten Sammlungen der Familien Kutsche, Wollweber, Geißler und Hebestreit und zeigen, wie der Ort früher ausgesehen hat, oft an Stellen, die heute nicht mehr existieren oder stark verändert wurden.
Der Rundgang beginnt im Januar mit einem Bild vom Haupteingang der Nikolai-Kirche, dessen markante Laternen schon längst verschwunden sind. Im Juni weckt das Motiv die Erinnerungen an den früheren Eingang zum Stadtpark, wo bis 1964 die „Parkfestspiele“ stattfanden. Heute kann man davon kaum noch etwas sehen, da die markanten Gebäude inzwischen abgerissen wurden und die Feiern mittlerweile im Gutspark organisiert werden.
Im September kann der Betrachter ein Bild des einstigen Industriewarenladens der HO betrachten, der nach der Wende lange Leerstand hatte und schließlich abgerissen wurde. Der Ort ist heute ein Parkplatz. Besonders eindrucksvoll ist das Dezember-Motiv, welches die Tongrube zeigt, die bis 1967 in Betrieb war. Diese existierte ungefähr an der Stelle, wo heute die Kläranlage steht. Die Materialien wurden über eine große Seilbahn zu einem Ziegelei-Betrieb transportiert. Nach der Stilllegung wurde die Tongrube ein Abenteuerspielplatz, bevor sie als Müllkippe genutzt wurde.
Interesse an dem Kalender wecken die spannende Kombination aus historischen Motiven und der Möglichkeit, eigene Erinnerungen festzuhalten. Bestellungen für den Kalender können telefonisch unter der Nummer 0152/25299778 aufgegeben werden.
Mit diesem einzigartigen Konzept möchte der KFK nicht nur die Geschichte von Buttelstedt lebendig halten, sondern gleichzeitig eine nützliche Struktur anbieten, die über den typischen Verkaufszeitraum eines Kalenders hinausgeht. Die Idee eines immerwährenden Kalenders könnte sich als neue Tradition in der Gemeinde etablieren und bietet den Bewohnern und Besuchern gleichermaßen einen weiteren Blick auf die lokale Geschichte. Weitere Informationen dazu finden sich in einem Artikel auf www.thueringer-allgemeine.de.