Weimar. Ein neues Projekt, das den weiblichen Stimmen in der Musikwelt mehr Gehör verschaffen möchte, beschäftigt die Studierenden und Lehrenden der Weimarer Hochschule für Musik Franz Liszt. Das Projekt „Voices of Women“ (VOW) hat das Ziel, gerechtere Bedingungen für Frauen in der Musikwelt zu schaffen, da deren Interessen häufig übersehen werden.
Zahlreiche Teilnehmer im Rahmen des Projekts setzen sich für eine stärkere Berücksichtigung weiblicher Perspektiven in Musik und Kunst ein. In der kommenden Woche werden sieben Studierende an einem Symposium in Stavanger, Norwegen, teilnehmen. Dort sollen Erfahrungen ausgetauscht, Netzwerke aufgebaut und gegenseitige Unterstützung in einer von Männern dominierten Branche gefördert werden.
Engagierte Protagonisten
Die Gruppe wird von erfahrenen Gesangsprofessoren begleitet, namentlich Lena Haselmann-Kränzle und Clemens Tiburtius, die am 9. Oktober eigene Masterclasses leiten. Zudem wird die Musikwissenschaftsstudentin Constanze Zacharias einen Vortrag über Themen wie weibliche Selbstermächtigung im Blues und Jazz halten, was eine wichtige Dimension des Projekts unterstreicht.
Das Projekt „Voices of Women“ ist nicht nur auf nationaler Ebene aktiv, sondern fördert den Austausch zwischen verschiedenen Ländern und Kulturen. Es dient als Plattform, um den Platz von Frauen in der historischen und zeitgenössischen Kunstproduktion zu stärken, wie bereits im Rahmen zweier Konferenzen an der Weimarer Musikhochschule in diesem Jahr angesprochen wurde.
Die Herausforderungen, vor denen Frauen in der Musikwelt stehen, sind über die Weimarer Hochschule hinaus bekannt. Eine aktuelle Umfrage, durchgeführt von Studierenden des Instituts für Musikwissenschaft Weimar-Jena, zeigt die Schwierigkeiten auf, mit denen weibliche Jazzmusiker konfrontiert sind. Diese Erhebungen spiegeln eine zunehmende Sensibilität für Geschlechtergleichstellung in der Musikszene wider, besonders unter jüngeren Künstlerinnen und Künstlern. Dennoch zeigen die Ergebnisse auch, dass noch viel Diskussions- und Handlungsbedarf besteht, um die Gleichstellung in der Branche zu erreichen.
Das Engagement von „Voices of Women“ ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer gerechteren Musikwelt. Es bleibt spannend zu beobachten, wie diese Initiativen und Gespräche den Raum für Frauen in der kreativen Szene erweitern und deren Sichtbarkeit erhöhen werden. Der aktuelle Fokus auf Geschlechtergleichstellung ist nicht nur eine gesellschaftliche Notwendigkeit, sondern auch ein Gewinn für die gesamte kulturelle Vielfalt, die die Musikwelt prägt. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden.
red