Weimar

„VertiKKA: Weimars innovative Lösung gegen Hitze und Umweltverschmutzung“

Am 5. September 2024 wird an der Bauhaus-Universität Weimar die neuartige vertikale Klima-Klär-Anlage VertiKKA feierlich eingeweiht, um den urbanen Raum durch innovative Fassadenbegrünung und Grauwasserverwertung gegen die Herausforderungen von Hitzewellen zu stärken und so zu einer Verbesserung des Mikroklimas beizutragen.

In der modernen Stadtplanung stehen Urbanisten, Forscher und Architekten vor immer neuen Herausforderungen, insbesondere wenn es um die Anpassung an das Klima geht. Die Bauhaus-Universität Weimar setzt mit ihrem neuesten Projekt, der „Vertikalen Klima-Klär-Anlage“ (VertiKKA), ein starkes Zeichen für innovative Lösungen im urbanen Raum. Diese neuartige Fassadenbegrünung, die in Kombination mit Solarmodulen konzipiert wurde, wird künftig eine Schlüsselrolle bei der Verbesserung des Mikroklimas in verdichteten Städten spielen.

Am 5. September 2024 wird das Versuchsstand-Projekt an der Fakultät Bau und Umwelt der Bauhaus-Universität Weimar feierlich eingeweiht. Dabei wird die innovative Fassadenbegrünung am b.is-Technikum in der Coudraystraße 10 installiert und erstmals öffentlich präsentiert. Die Entwicklung des Prototyps erfolgte in einem mehrjährigen Prozess zwischen 2019 und 2022. Unter den an diesem Verbundprojekt beteiligten Partnern sind Hochschulen, Forschungsinstitute sowie Unternehmen aus der Praxis.

Herausforderungen des urbanen Klimas

In vielen europäischen Städten leiden die Menschen unter extremen Hitzewellen, die durch dichte Bebauung und das Fehlen von Grünflächen verschärft werden. Diese hitzeintensiven Zonen, auch als „Wärmeinseln“ bekannt, erfordern dringende Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensqualität. Die VertiKKA-Anlage zielt nicht nur darauf ab, hitzebedingte Probleme zu reduzieren, sondern auch andere Umweltvorteile zu bieten, wie beispielsweise die Verbesserung der Luftqualität und die Schaffung neuer Lebensräume für Flora und Fauna.

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Im Kern des Projekts stehen vorgehängte, bewegliche Photovoltaik-Elemente. Diese Systeme erzeugen nicht nur Energie, sondern bieten den Pflanzen auch Schutz vor extremen Wetterereignissen wie Hitze, Starkregen und Wind. Die Verwendung von Grauwasser als Bewässerungsquelle ist ein weiterer innovativer Aspekt: Es handelt sich hierbei um weniger verschmutztes Abwasser, das etwa beim Duschen oder Wäschewaschen entsteht. Dieses Grauwasser wird gesammelt und regelmäßig zum Technikum transportiert, um die vegetativen Komponenten zu versorgen und gleichzeitig die Ressourcennutzung zu optimieren.

Gloria Kohlhepp, eine wissenschaftliche Mitarbeiterin im Team von Prof. Silvio Beier, hebt hervor, dass durch die Reinigung des Grauwassers Nährstoffe für die Pflanzen bereitgestellt werden können, wodurch der Einsatz von Trinkwasser vermieden wird. Zudem wird durch Verdunstung ein kühlender Effekt auf die Umgebungsluft erzielt, was zur weiteren Verbesserung des Mikroklimas beiträgt.

Kooperation für eine nachhaltige Zukunft

Das Forschungskonsortium für das Projekt setzt sich aus mehreren bedeutenden Partnern zusammen. Dazu gehören Björnsen Beratende Ingenieure aus Leonberg, mehrere Professuren der Bauhaus-Universität Weimar sowie das IZES gGmbH aus Saarbrücken und die Solyco Solar AG aus Berlin. Diese transdisziplinäre Zusammenarbeit soll sicherstellen, dass die Ergebnisse des Projekts einen praktischen und messbaren Nutzen für die Städte der Zukunft liefern.

Der Prototyp der VertiKKA wird ab September 2024 in einem Reallabor getestet. Dabei liegt der Fokus auf der Untersuchung der Wirksamkeit der Substrate für die Grauwasseraufbereitung sowie der Vitalität der Pflanzen. Auch die Auswirkungen auf das Mikroklima des Umgebungsgeländes werden eingehend untersucht. Hier wird die Professur Bauphysik unter der Leitung von Prof. Conrad Völker sowie Dr.-Ing. Hayder Alsaad und Maria Hartmann, M. Sc., ihre Expertise einbringen.

Medienvertreterinnen und -vertreter sind herzlich eingeladen, an der feierlichen Einweihung der VertiKKA-Anlage teilzunehmen und sich somit einen ersten Eindruck von diesem vielversprechenden Projekt zu verschaffen. Es ist klar, dass solche innovativen Ansätze zur Klimaanpassung nicht nur für Weimar, sondern für alle urbanen Räume relevant sind, in denen Temperaturen steigen und die Lebensqualität verbessert werden muss.

– NAG

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