In Weimar beschäftigt die Landtagswahl im September die Bevölkerung und wirft grundlegende Fragen zur politischen Orientierung auf. Der Kreisjugendreferent Maik Becker thematisiert in seinen Ausführungen die besorgniserregende Tatsache, dass ein Drittel der wahlberechtigten Thüringer eine Partei gewählt hat, die rückwärtsgewandt ist. Damit stellt sich die Frage, warum viele Menschen in dieser Zeit den Stillstand und das Verhaftetsein in der Vergangenheit bevorzugen.
Becker zitiert den Musiker Herbert Grönemeyer, der in seinem Song von 1998 den Stillstand als Tod bezeichnet. Für viele scheint die Vorstellung, nichts zu verändern, ansprechend zu sein – ein Gefühl des Sicherheitsbedürfnisses könnte dahinterstecken. Doch er fragt sich, verpflichten wir uns nicht vielmehr dazu, Verantwortung zu übernehmen und Fortschritt zu wagen? Stehen wir nicht an einem Scheideweg, wo der stillstehende Status quo nicht nur schädlich, sondern möglicherweise lebensbedrohlich für unsere Gesellschaft ist?
Angst und Orientierungslosigkeit
In seinem Appell schlägt Becker vor, sich an der Geschichte der eigenen Großeltern zu orientieren, die vor 80 Jahren in schwierigen Zeiten für eine bessere Zukunft eintraten. Diese Erfahrungen aus der Vergangenheit haben sie gelehrt, welch hohen Wert Vertrauen und das Streben nach Liebe haben. Becker erinnert daran, dass die Herausforderungen von Angst und Unsicherheit auch heute präsent sind, jedoch nicht zur Resignation führen sollten.
„Christus Jesus hat dem Tode die Macht genommen und das Leben und ein unvergängliches Wesen ans Licht gebracht durch das Evangelium“, führt Becker aus. Diese Botschaft vermittelt Hoffnung, die in einer Zeit des Umbruchs besonders wichtig ist. Statt sich von Angst leiten zu lassen, ermutigt er die Menschen, auf ihren inneren Kompass zu vertrauen. Ein Kompass, der auf Werten wie Solidarität, Anstand und gemeinsamen Zielen basiert.
Die Tatsache, dass eine signifikante Anzahl an Wählern für eine Partei gestimmt hat, die den Wert von Menschenrechten und Klimagerechtigkeit infrage stellt, behauptet Becker, ist alarmierend und erfordert kritisches Nachdenken über die Richtung, in die die Gesellschaft sich entwickeln möchte. Der Wunsch nach Stillstand könnte auch Ausdruck einer tiefen Verunsicherung und der Angst vor dem Unbekannten sein. Doch anstatt zu stagnieren, sollten die Bürger aktiv an ihrem Schicksal mitwirken und eine zukunftsorientierte Haltung einnehmen.
„Die Rückkehr zur politischen Förderung von Nächstenliebe und ein gemeinsames Voranschreiten ist nicht nur wünschenswert, sondern notwendig“, schlussfolgert Becker. Die Stimmen der Veränderungen müssen jetzt laut erklingen, um der politischen Landschaft in Thüringen einen neuen, positiven Impuls zu verleihen. Nur so kann die Gemeinschaft in Weimar und darüber hinaus einem Stillstand entkommen und eine Zukunft gestalten, die auf den Prinzipien von Zusammenhalt und Respekt beruht. Eine gesunde, offene Diskussion über die wahren Werte unserer Gesellschaft wird unerlässlich sein.
Maik Becker, der als Kreisjugendreferent der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Weimar tätig ist, appelliert an die Bevölkerung, Hoffnung und Vertrauen zu entwickeln. Dies ist ein Aufruf zu einem aktiven Partizipieren am demokratischen Prozess, um eine Politik zu fördern, die in der Gegenwart verankert ist und gleichzeitig Weichen für eine bessere Zukunft stellt.
Weitere Details zu den politischen Entwicklungen in der Region sind auf www.thueringer-allgemeine.de nachzulesen.