Die Schweizer Post hat eine wesentliche Investition in den Wald Zillbacher Forst im Thüringer Landkreis Schmalkalden-Meiningen getätigt, jedoch sieht sich dieser Forst einem ernsthaften Problem gegenüber: dem Borkenkäfer. Diese Schädlinge haben in diesem Jahr in alarmierendem Ausmaß geschadet und stellen eine Herausforderung für die Waldbewirtschaftung dar.
Im Jahr 2022 erwarb die Post dieses 2257 Hektar große Waldgebiet für 70 Millionen Franken, um damit ihre CO2-Bilanz um jährlich 9000 Tonnen zu verbessern. Die Bestrebungen kulminieren im Ziel, ein Refugium für Luchse zu schaffen, was die Attraktivität der Region für den Naturschutz steigern könnte. Die Verantwortlichen der Post geben sich jedoch optimistisch: Stefan Flückiger, der Schweizer Geschäftsführer, betonte, dass durch „modernste Technik“ und gute Planung der Wald „zukunftsfähig“ gemacht werden solle, auch wenn dies eine umfassende Umstrukturierung erfordert.
Herausforderungen durch den Borkenkäfer
Der örtliche Förster Bernd Taubert beschrieb die Situation offen: „Wir stehen mit dem Rücken zur Wand und müssen retten, was noch zu retten ist.“ Während der gesamte Wald von den Schädlingen betroffen ist, wird die Fichte als eine der am meisten gefährdeten Baumarten betrachtet. Flückiger versicherte, dass die Post entschlossen sei, in der Region zu bleiben und die Situation aktiv zu verbessern.
Zur Stärkung der Beziehung zur lokalen Bevölkerung lud die Post die Zillbacher im September zu einer Veranstaltung ein, auf der die Pläne vorgestellt wurden. Rund 100 Einwohner nahmen teil, um sich über die künftigen Maßnahmen zu informieren. Berichte deuten darauf hin, dass die Präsentation positiv aufgenommen wurde, trotz der vorangegangenen Bedenken.
Wirtschaftliche Aspekte der Investition
Die finanziellen Hintergründe dieser Investition sind ebenfalls signifikant. Der Buchwert des Waldes wird auf 41 Millionen Franken geschätzt, wobei die Schweizer Post vor 2023 mit 720’000 Erntefestmetern rechnet. Das Eigentum ermöglicht es der Post, den Wert durch Holzverkäufe zu steigern, wobei jede Preisänderung erhebliche Auswirkungen auf den Gesamtwert haben kann.
Die Post plant, CO2-Zertifikate zu generieren, die voraussichtlich ab 2027 bewertet werden. Dies würde der Post ermöglichen, den ökologischen Wert ihrer Wälder zu monetarisieren, was zur Verbesserung der grünen Bilanz beiträgt. Experten gehen davon aus, dass jeder Tonne CO2, die eingespart werden kann, einen Wert von 179 Euro entspricht, was die Gesamtberechnung auf 1,6 Millionen Euro pro Jahr anheben würde.
Eine bemerkenswerte Dimension dieser Initiative ist die direkte Einbeziehung in den Naturschutz. Für mehr als die Hälfte des Zillbacher Forstes erhielt die Post das Label „Luchs Wald“, was die Behörden dazu bringt, dies als mögliches Rückzugsgebiet für diese Wildtiere zu entwickeln. Der Naturschutzbund Nabu zeigt sich erfreut, da die Voraussetzungen in diesem Gebiet besonders gut sind.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Investitionen der Schweizer Post in den Zillbacher Forst sowohl ökologische als auch ökonomische Dimensionen umfassen, mit dem klaren Ziel, eine nachhaltige Waldbewirtschaftung zu etablieren. Die Herausforderungen durch den Borkenkäfer sind akut, doch mit festem Willen und lokaler Expertise verfolgt die Post eine langfristige Strategie zur Rettung und Umgestaltung des Waldes.
Erfahren Sie mehr über die Herausforderungen und Pläne der Schweizer Post im Zillbacher Forst, laut Berichten von www.luzernerzeitung.ch.