In Weimar fand am Mittwoch der 16. Benefix-Lauf im Wimaria-Stadion statt, ein Event, das nicht nur die Jacken der Teilnehmer auflockerte, sondern auch eine beachtliche Summe für einen guten Zweck einbrachte. In den Abendstunden strömten 1362 laufbegeisterte Menschen in 454 Teams zusammen, um in einer Stunde insgesamt 15.776 Runden zu absolvieren. Die gelaufenen Strecken summierten sich zu beeindruckenden 6310,4 Kilometern, und die Erlöse betrugen stolze 31.318 Euro.
Der Benefix-Lauf wurde von den Organisatoren des Weimarer Rotary-Clubs und des Stadtsportbundes ins Leben gerufen. Diese Veranstaltung pullte nicht nur Hobbysportler an, sondern auch zahlreiche lokale Unternehmen, Vereine und Familien, die sich für die gute Sache einsetzen wollten. Allen voran sticht das Weimarer Klinikum hervor, das mit 33 Teams die größte Teilnehmerzahl stellte. Auch das Bayer-Werk und die Hufeland-Trägergesellschaft waren stark vertreten.
Die Teilnehmenden und ihr Engagement
Der VfB Oberweimar, der im Feld mit 14 Teams der größte Sportverein war, sorgte zudem dafür, dass auch blinde Läufer die Möglichkeit hatten, am Lauf teilzunehmen. Unterstützt von sehenden Guides konnten sie sich ebenfalls aktiv am Geschehen beteiligen. Das Engagement der Stadtverwaltung unter der Leitung von Oberbürgermeister Peter Kleine war ebenfalls beeindruckend: sechs Teams der Stadt Weimar trugen dazu bei, den Erlös weiter zu steigern.
Ein weiterer Anreiz für die großen Teilnehmerzahlen war der Empfänger der diesjährigen Benefix-Spende, das Jugendblas- und Schauorchester Weimar, das seit 1970 besteht. Es bietet jungen musikalischen Talenten eine wertvolle Ausbildung an, die von den Bläserklassen an der Pestalozzi-Grundschule bis hin zum Ensemble des Schauorchesters reicht. Diese Institution fördert nicht nur die Musikalität der Jugendlichen, sondern bereichert auch die Kultur in Weimar erheblich.
Das Orchester hat große Pläne für die Verwendung der Spendenmittel: Ziel ist es, neue Leihinstrumente anzuschaffen, insbesondere für talentierte junge Musiker, deren Familien möglicherweise nicht in der Lage sind, ein eigenes Instrument zu finanzieren. „Die letzte Unterstützung für solche Instrumente gab es vor 25 oder 30 Jahren“, erläutert Stefan Krauß, Vorstand des Orchester-Trägervereins. „Die kaum finanzierbaren Instrumente sind nach 20 Jahren oft verschlissen. Aktuell können wir noch zwei Trompeten und zwei Klarinetten zur Verfügung stellen.“
Die Unterstützung durch die Rotarier kommt zur rechten Zeit, da die finanziellen Mittel der Musikinstitutionen in Thüringen immer knapper werden. Mit dem im Jahr 2022 in Kraft getretenen Thüringer Musik- und Jugendkunstschulgesetz entstehen für kleinere Musikvereine hohe Hürden, die oft nicht zu überwinden sind. Die Stadt Weimar hingegen zeigt, dass sie an ihrer kulturellen Erbmasse festhält und ihr Orchester weiter unterstützt.
Vielfalt der Veranstaltungen und Herausforderungen
Die Buchungen für Auftritte des Orchesters sind in letzter Zeit zurückgegangen, was Krauß als bedenklich erachtet. „Wir sind trotz unserer Größe oft günstiger als kleinere Tanzkapellen“, sagt er. Ein Auftritt in Weimar kann bereits für um die 1000 Euro gebucht werden. Aus diesem Grund organisiert sich das Orchester viele Auftritte selbst, um die Sichtbarkeit und das Engagement in der Region zu erhalten. Beispielsweise wird am 14. September, von 17.30 bis 19.30 Uhr an der Buttelstedter Straße ein Auftritt stattfinden.
Am 27. Oktober steht ein Herbstkonzert im Berlstedter Kulturhaus auf dem Plan, und auch beim Oktoberfest am Weimarer Uhrenwerk wird das Schauorchester zugegen sein. Darüber hinaus gibt es auch viele aktivierende Programme durch die Nachwuchs-Ensembles des Orchesters, wie das Jugendorchester, das am 15. September um 15 Uhr beim Bad Berkaer Kurkonzert spielen wird.
Die Durchführung von Veranstaltungen wie dem Benefix-Lauf ist unerlässlich, um auch in Zukunft solche wertvollen Projekte zur Förderung der Jugend und Kultur in Weimar zu ermöglichen. Es bleibt spannend zu beobachten, wie sich die Situation für das Jugendblas- und Schauorchester in den kommenden Jahren entwickeln wird, besonders angesichts der aktuellen Herausforderungen in der Finanzierung.
Für detaillierte Informationen zur Veranstaltung und ihre Hintergründe, siehe den Bericht auf www.thueringer-allgemeine.de.
