In Thüringen zeichnet sich ein besorgniserregender Mangel an Fachärzten ab, der sich insbesondere im Bereich der Augenheilkunde bemerkbar macht. Patienten aus Städten wie Erfurt, Nordhausen oder dem Altenburger Land müssen oft Monate auf einen Termin warten, selbst wenn alle Kassensitze belegt sind. Der kontinuierliche Anstieg der Wartezeiten stellt eine zunehmend drängende Herausforderung dar, die nicht ignoriert werden kann.
Laut Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung Thüringen (KVT) hätten diese langen Wartezeiten jedoch offiziell keinen Einfluss auf die Bedarfsplanung. Eine Sprecherin bemerkte, dass die Bevölkerung älter wird und entsprechend mehr medizinische Behandlungen benötigt. Dieses demografische Wandel beeinflusst die Verfügbarkeit von Fachärzten erheblich.
Fachärztemangel in verschiedenen Disziplinen
Doch nicht nur Augenärzte sind rar gesät. Auch andere wichtige Fachrichtungen sind von einem ähnlichen Problem betroffen: Bei Hautärzten in Thüringen sind derzeit sieben Kassensitze unbesetzt. Im Bereich Neurologie und Psychiatrie fehlen insgesamt fünfeinhalb Stellen, während die Hals-Nasen-Ohren-Ärzte viereinhalb fehlende Kassensitze aufweisen. Dies führt nicht nur zu längeren Wartezeiten, sondern kann auch die Versorgungsqualität der Patienten beeinträchtigen.
Trotz des signifikanten Fachärztemangels sind die Chirurgen und Orthopäden die einzigen, bei denen momentan alle Facharztstellen besetzt sind. Dies könnte darauf hindeuten, dass bestimmte Fachrichtungen attraktiver für Ärzte sind oder bessere Arbeitsbedingungen bieten.
Die Situation fordert nun die Gesundheitsbehörden heraus, geeignete Strategien zu entwickeln, um den Mangel an Fachärzten zu beheben. Die Öffentlichkeit und die politischen Entscheidungsträger müssen sich diesem Problem annehmen, bevor die medizinische Versorgung in Gefahr gerät. Eine tiefere Analyse dieses Phänomens bietet der Artikel von www.mdr.de.
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