Das Konzept der Vier-Tage-Woche sorgte in jüngster Zeit für große Begeisterung unter Arbeitnehmern. Viele hatten die Hoffnung, dass dieses Arbeitszeitmodell zu einer besseren Balance zwischen Berufs- und Privatleben führen würde. Jetzt hat ein Unternehmen in Thüringen, das im Bereich Fensterbau tätig ist, einen Test gestartet, um die Vorzüge und Herausforderungen dieser Arbeitsweise zu ermitteln.
Der Betrieb „Eurolam“ in Wiegendorf, einer Gemeinde im Weimarer Land, hat im Rahmen einer bundesweiten Initiative an einem Pilotprojekt zur Vier-Tage-Woche teilgenommen. Ab dem 1. April 2024 arbeiteten die Angestellten nur 36 Stunden pro Woche, bei gleichbleibendem Gehalt. Dies war Teil einer Studie, die zeigen sollte, ob eine kürzere Arbeitswoche nicht nur die Zufriedenheit der Mitarbeiter steigern, sondern auch die Produktivität erhöhen kann. Der Geschäftsführer Henning Röper betonte, dass viele Unternehmen in naher Zukunft ähnliche Modelle übernehmen könnten, was die Motivation für die Teilnahme an der Untersuchung erhöhte.
Testergebnisse und Herausforderungen
Nach Beendigung der Testphase am 30. September hat „Eurolam“ nun eine Bilanz gezogen. Das Resultat fiel jedoch gemischt aus. Einerseits berichtete das Unternehmen, dass sich die Arbeitsleistung der Mitarbeiter nicht verschlechtert habe. Andererseits stellte sich heraus, dass die Firma infolge des nächsten maßgeblichen Tags eine verringerten Flexibilität aufwies. „Der verlorene Tag hat uns unflexibler gemacht“, erklärte ein Unternehmenssprecher. Ein weiterer Punkt ist, dass sich die Arbeitstage für die Angestellten in der verbleibenden Zeit verdichtet und verlängert haben. Dies führte dazu, dass trotz der erhöhten Freizeit die Belastung an den verbleibenden Tagen anstieg.
Die Ergebnisse scheinen die Meinung vieler Experten zu bestätigen, die festgestellt haben, dass eine verkürzte Arbeitswoche positive Auswirkungen auf die Produktivität haben kann. Viele Mitarbeiter zeigten sich von der Idee einer Vier-Tage-Woche angetan und äußerten den Wunsch, dass dieses Modell beibehalten werden sollte. Dennoch entschied die Unternehmensleitung vorerst gegen eine dauerhafte Einführung dieses Arbeitszeitmodells.
Zusammenfassung der Ergebnisse
Insgesamt hat die Testphase der Vier-Tage-Woche bei „Eurolam“ interessante Einblicke in die Vor- und Nachteile dieses Modells gegeben. Während die Mitarbeiter mehr Freizeit genossen, gingen damit auch längere und anstrengendere Arbeitstage einher. Das Unternehmen steht nun vor der Herausforderung, die gewonnenen Erkenntnisse optimal zu nutzen und die Balance zwischen Produktivität und Mitarbeiterzufriedenheit zu finden. Mehr Details zu diesem Thema finden sich in einem ausführlichen Bericht auf www.thueringen24.de.
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