In den turbulenten Zeiten der deutschen Politik zeichnet sich eine bemerkenswerte Entwicklung in Thüringen ab, die jetzt in den Fokus der Aufmerksamkeit rückt. Zwei auf den ersten Blick unscheinbare Dörfer, Moxa und Paska, stehen im Zentrum als Hochburgen der Alternative für Deutschland (AfD) nach den Kommunalwahlen 2024. Während die Bewohner der beiden weitgehend anonymen Orte sich gegenseitig gut kennen und vielleicht täglich begegnen, zeigt sich ihre politische Einheit alarmierend klar: Die Mehrheit wählt rechtsradikal.
Beide Dörfer haben in den vergangenen Jahren immer wieder Schlagzeilen gemacht, vor allem durch ihre hohe Zustimmung zur AfD. Moxa hat eine lange Geschichte, die bis ins Jahr 1295 zurückreicht. Es hat Jahrhunderte überstanden, darunter auch die Zerstörung während des Dreißigjährigen Krieges. Heutzutage ist Moxa jedoch von stark befahrenen Landesstraßen umgeben, was wohl nicht unerheblich dazu beiträgt, dass nur noch etwa 80 Einwohner im Dorf wohnen. Im Vergleich hierzu lebten zur Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft 134 Menschen dort. Ein bemerkenswertes Detail ist zudem die seismologische Station der Friedrich-Schiller-Universität Jena, die in Moxa angesiedelt ist und Erdbeben weltweit aufspürt.
Politische Verderbnis in Moxa und Paska
Politisch ist die Situation in Moxa alarmierend. Im Januar 2023 konnte sich ein erst 27-jähriger Diplom-Volkswirt, Johannes Linke, im Rahmen der Bürgermeisterwahl durchsetzen – und das als erster AfD-Bürgermeister in ganz Thüringen. Das heißt, der Ort hat sich als rechtsextreme Bastion etabliert, und dieser Zuschlag sorgt für ein gewisses politisches Erdbeben. Die Menschen scheinen sich stark mit den Idealen der AfD zu identifizieren.
Der Blick auf den Nachbarort Paska zeigt, dass Moxa nicht allein in der politischen Gesinnung ist. Nur drei Autominuten entfernt, entscheidet sich eine ebenfalls auffällig hohe Zahl der Bewohner für die AfD. Mit 59,4 Prozent Zustimmungsrate bei der Kreistagswahl im Saale-Orla-Kreis zeigt die Partei hier ein Plus von etwa 20 Prozent im Vergleich zur Wahl 2019. Dies gibt eine klare Richtung vor und macht deutlich, dass die politischen Ansichten in diesen ländlichen Gebieten stark vereint sind.
Paska, das, wie Moxa, eine ausgeprägte Geschichte aufweist, hatte schon zu Zeiten der Kelten eine Siedlung. Auf dem dortigen Friedhof erinnert ein Denkmal an vier KZ-Häftlinge, die 1945 das Opfer der grausamen SS wurden. Trotz dieser dunklen Vergangenheit sind die Wahlergebnisse in Paska homogen. Bei der Europawahl 2019 konnte die AfD bereits 51,7 Prozent und bei der Landtagswahl 2019 sogar 62,7 Prozent erreichen. Aktuell zeigt die Kommunalwahl eine Zustimmung zur AfD von 60,9 Prozent – ein erheblicher Anteil.
Der Trend ist beunruhigend und wirft Fragen auf, besonders in einer Zeit, in der Deutschland mit vielen politischen Unruhen konfrontiert ist. Die Umfragen des Instituts INSA aus dem August 2024 belegen, dass die AfD sich als Größe im politischen Spektrum etabliert hat, mit stabilen 30 Prozent in den Umfragen. Auf einer politischen Karte wird deutlich, dass sich die Partei zunehmend Unterstützung in ländlichen Gebieten sichert, was anderen Parteien Schwierigkeiten bereitet.
Die hier dargestellten kommunalen Wahlergebnisse sind kein Einzelfall. Es handelt sich um ein markantes Zeichen dafür, dass sich bestimmte Ideologien in bestimmten Gegenden in Deutschland fest verankern. Es bleibt abzuwarten, ob die anderen politischen Kräfte in baldiger Zukunft in der Lage sein werden, diesem Trend entgegenzuwirken oder ob die Gemeinden in Thüringen weiterhin eine Hochburg für die entgegenstehenden Werte der AfD bleiben werden.