In der archäologischen Region Kyffhäuserkreis hat sich ein bedauerlicher Vorfall ereignet: Ein Schädel ist von einer Grabungsstätte verschwunden. Experten befürchten, dass die Chancen auf eine Wiederentdeckung des Artefakts gering sind. Robert Knechtel, der Gebietsreferent des Landesamts für Denkmalpflege und Archäologie, erklärte: «Diebe sind eher daran interessiert, Artefakte zu verkaufen, und bei diesem speziellen Fall sind die Möglichkeiten einer Nachverfolgung durch die Polizei sehr begrenzt.» Diese besorgniserregende Nachricht wurde zuerst von MDR Thüringen veröffentlicht.
«Es ist bedauerlich, dass solch ein Vorfall wiederholt geschieht. Glücklicherweise ist es nicht der Alltag», fügte Knechtel hinzu. Besonders erschreckend sei der Umstand, dass man aus Respekt vor den Verstorbenen und um Hinweise auf mögliche Raubgräber zu vermeiden, den Fund im Ort Trebra nicht vorher öffentlich gemacht hatte. nun wurde jedoch die Grabung abgeschlossen, während die Bauarbeiten in der Umgebung noch fortgesetzt werden.
Hintergrund zum Diebstahl
Die archäologischen Arbeiten wurden während anstehender Straßenbauprojekte aufgenommen, bei denen mehrere Gräber aus der Bronzezeit entdeckt wurden. Diese Gräber enthielten Skelette in der typischen Hockerlage, was bedeutet, dass die Toten mit angezogenen Beinen bestattet wurden. Zudem fanden die Archäologen Speisen in Tongefäßen als Grabbeigaben. Knechtel erklärte weiter: «Wir haben letzte Woche mit der Notbergung der Funde begonnen, aber bedauerlicherweise waren wir bis zum Wochenende damit nicht vollständig fertig.» Der Diebstahl wurde entdeckt, als die Arbeiten am verbliebenen Grab am Montag fortgesetzt werden sollten. Daraufhin wurde Strafanzeige bei der Polizei erstattet, die diesen Vorfall bestätigte.
Normalerweise werden solche Grabungsstätten streng gesichert, erklärte Knechtel. In ländlichen Gebieten wäre es meist ausreichend, den Bereich mit Flatterband zu kennzeichnen. In städtischen Gebieten stellt sich die Situation jedoch anders dar: Hier kommen oft abschließbare Bauzäune zum Einsatz. Im Fall der Ausgrabung in Trebra war dies jedoch nicht möglich, da es sonst für die Anwohner schwierig gewesen wäre, zu ihren Häusern zu gelangen.
Die Ausgrabung und der damit verbundene Diebstahl werfen Fragen auf, wie solche sensiblen Stätten besser geschützt werden können. In Anbetracht der kulturellen Bedeutung der entdeckten Artefakte sind Fälle wie dieser besonders tragisch. Zudem berichtete die WELT über die Strategie zur Sicherung von Grabungsplätzen und die Herausforderungen, auf die die Fachleute stoßen, wenn es um den Schutz von historischen Funden geht. Diese Ereignisse könnten dazu beitragen, die Diskussion darüber zu fördern, wie man in Zukunft besser mit dem Schutz von Grabstätten und Artefakten umgehen kann.