Saale-Orla-Kreis

Frauen kämpfen um ihre Rentenansprüche: Diskriminierung in Schleiz aufgedeckt!

Schleiz. Eine dramatische Ungerechtigkeit trifft die Frauen, die in der DDR geschieden wurden! Diese Frauen sehen sich mit Altersarmut konfrontiert, da ihre Rentenansprüche aus der DDR-Zeit im Einigungsvertrag von 1990 nicht anerkannt wurden. Nadine Hofmann, die Gleichstellungsbeauftragte des Saale-Orla-Kreises, berichtet von 70 betroffenen Frauen, die dringend Hilfe bei der Beantragung von Geldern aus dem Härtefallfonds der Bundesregierung benötigen. „Die Frauen fühlen sich um ihre Lebensleistung betrogen“, erklärt Hofmann.

In einer gut besuchten Veranstaltung im Landratsamt kamen 15 betroffene Frauen zusammen, um über ihre Situation zu sprechen. Marion Böker, eine Beraterin für Menschenrechte und Genderfragen, informierte über die diskriminierenden Regelungen, die im Einigungsvertrag festgeschrieben wurden. „Die Diskriminierung der in der DDR geschiedenen Frauen bei der Rente ist ein Skandal!“, so Böker. Trotz eines ersten Erfolgs beim UN-Ausschuss für die Frauenrechtskonvention im Jahr 2017, der Deutschland aufforderte, ein Entschädigungsmodell zu entwickeln, wurde nur ein minimaler Teil dieser Forderung umgesetzt. Stattdessen wurde 2022 der Härtefallfonds eingerichtet, der nur eine lächerliche Einmalzahlung von 2.500 Euro bietet – und das für weniger als fünf Prozent der Antragstellerinnen!

Schockierende Kriterien für Unterstützung

Die Kriterien für diese Unterstützung sind erschreckend: Frauen müssen mindestens zehn Jahre verheiratet gewesen sein, ein Kind haben und dürfen eine Rente von mehr als 830 Euro netto nicht überschreiten. „Ich hatte 17 Cent zu viel Rente, um die Entschädigung zu bekommen!“, rief eine verzweifelte Besucherin. Die meisten Frauen scheitern an diesen strengen Vorgaben und fühlen sich von der Politik im Stich gelassen. Während einige Frauen Unterstützung von Politikern wie Dietmar Bartsch erhielten, blieben viele Anfragen an Ministerpräsidenten und Arbeitsminister unbeantwortet oder wurden mit banalen Antworten abgetan.

Kurze Werbeeinblendung

Die Gleichstellungsbeauftragte Hofmann bleibt ein wichtiger Ansprechpartner für die betroffenen Frauen und informiert sie über die Entwicklungen in der Rentenfrage. Bis zum 14. November sind im Landratsamt in Schleiz zwei Ausstellungen zu sehen, die auf die Rentenansprüche der in der DDR geschiedenen Frauen aufmerksam machen. Die Wanderausstellung „Mensch? Mensch! Menschenrechte!“ und die Ausstellung zu den Rentenansprüchen zeigen bedrückende Beispiele der Diskriminierung. Die Zeit drängt, und die betroffenen Frauen kämpfen weiter für ihr Recht!


Details zur Meldung
Genauer Ort bekannt?
Oschitzer Straße 4, 07907 Schleiz, Deutschland
Quelle
hallooberland.de

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"