Saale-Holzland-Kreis

Schutz vor Wildschwein-Attacken: Serbas Fußballplatz wird eingezäunt

Nach wiederholten Wildschwein-Attacken wird der Fußballplatz "Auf dem Schwemmberg" in Serba, Saale-Holzland-Kreis, ab dieser Woche mit einem 450 Meter langen Zaun eingezäunt, um die Spielfläche und den Parkplatz bis zum Saisonstart am nächsten Wochenende zu schützen und somit die Verwüstung durch Wildschweine zu verhindern.

Stand: 21.08.2024 13:45 Uhr

Im Saale-Holzland-Kreis hat der Fußballplatz „Auf dem Schwemmberg“ in Serba als Reaktion auf wiederholte Wildschweinübergriffe ein neues Zaunsystem erhalten. Diese Maßnahme ist eine direkte Folge der massiven Zerstörungen, die die Wildschweine insbesondere in den Wintermonaten anrichteten. Die Affinität dieser Tiere zu den feuchten Wiesen und dem angrenzenden Wald hat regelmäßig zu Schäden in der Spielfläche geführt.

Katrin Zinke, eine Vertreterin des Vereins Klengel/Serba 09, berichtete, dass die Bauarbeiten in dieser Woche begonnen haben. Innerhalb der kommenden Tage werden 450 Meter Zaun rund um den Platz und den Parkplatz aufgezogen, um die Wildschweine effektiv fernzuhalten. Die Maßnahme zielt darauf ab, die Fläche für Spieler und Zuschauer sicherer zu machen, sodass der Fußballbetrieb ungestört weitergeführt werden kann.

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Kosten und Finanzierung der Zaunanlage

Die Kosten für die Errichtung des Zauns belaufen sich auf insgesamt 33.000 Euro. Diese finanziellen Mittel stammen sowohl aus Spenden als auch aus eigenen Beiträgen des Vereins und der Gemeinde. Trotz dieser Investitionen müssen die Anhänger und Spieler nicht befürchten, dass die Bauarbeiten den Trainings- oder Spielbetrieb beeinträchtigen. Der Saisonstart auf dem Schwemmberg ist für das kommende Wochenende angesetzt, wo die Teams voller Vorfreude ihre neuen Herausforderungen antreten werden.

Angesichts der wiederholten Zerstörungen zeigt diese Initiative, wie wichtig es ist, die Natur und ihren Einfluss auf den Sport zu berücksichtigen. Der Sportplatz liegt in einer sensiblen Umgebung – direkt am Waldrand und nahe bei einem Firmengelände eines Wurstwarenherstellers. Die Lage macht ihn anfällig für Wildtierbesuche, was die Initiative zur Errichtung eines schützenden Zauns umso relevanter macht.

Der neue Zaun soll den Fußballplatz vor Wildschwein-Attacken schützen.

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Die Entscheidung für diesen Zaun ist nicht nur eine kurzfristige Lösung, sondern zeigt auch das Bedürfnis nach nachhaltigen Maßnahmen, um die Sportinfrastruktur zu erhalten. Der Verein Klengel/Serba 09 setzt damit ein wichtiges Zeichen für den Umgang mit den Herausforderungen, die die Tierwelt mit sich bringt.

Die umfangreichen Schädigungen, die die Wildschweine im letzten Winter anrichteten, waren ein klarer Weckruf für die Verantwortlichen. Auf der Sportsfläche war die Rasenfläche stark aufgewühlt, was nicht nur die Trainingsbedingungen beeinträchtigte, sondern auch die Sicherheit der Spieler in Frage stellte.

Immer wieder hatte der SV Klengel Serba 09 e.V. mit einem aufgewühlten Rasen durch Wildschweine zu kämpfen. (Archivbild)

Diese präventiven Maßnahmen sind ein Paradebeispiel dafür, wie auch kleinere Sportvereine innovative Lösungen finden können, um sich den natürlichen Herausforderungen zu stellen. Auch wenn dies mit Kosten verbunden ist, zeigt es sich, dass gemeinschaftliches Handeln und Unterstützung von verschiedenen Seiten oft zum Erfolg führt. In den kommenden Wochen wird sich zeigen, wie effektiv der neue Zaun in der Abwehr der Wildschweine sein wird.

Bedeutsamkeit der Maßnahme für Fußballvereine

Die Errichtung dieser Zaunanlage am Fußballplatz „Auf dem Schwemmberg“ könnte anderen Vereinen als Vorbild dienen, insbesondere in ähnlichen geografischen oder ökologischen Situationen. Der Umgang mit Wildtieren, der boomenden Präsenz von Wildschweinen in vielen ländlichen Regionen, wird zunehmend zu einem wichtigen Thema, das nicht nur die Sportvereine, sondern auch die Gemeindeverwaltungen und Naturschutzbehörden betrifft.

Hintergrundinformationen zu Wildschweinpopulationen

Die zunehmende Anzahl an Wildschweinen in Deutschland ist ein ernstzunehmendes Problem, das sowohl landwirtschaftliche Flächen als auch verschiedene Freizeitaktivitäten beeinträchtigen kann. Derartige Populationen sind in den letzten Jahren aufgrund mehrerer Faktoren gewachsen, darunter eine sich ändernde Landwirtschaftsstrategie, urbanes Wachstum und milde Winter, die das Überleben der Tiere begünstigen. Nach Angaben des Deutschen Jagdverbands (DJV) gab es in Deutschland 2019 rund 1,5 Millionen Wildschweine, was einen Anstieg von etwa 30% im Vergleich zu den Vorjahren darstellt. Diese Zahlen verdeutlichen den Anstieg in der Population und die damit verbundenen Herausforderungen für die Gesellschaft.

Folgen für die Landwirtschaft und Sportplätze

Wildschweine sind dafür bekannt, nicht nur landwirtschaftliche Felder, sondern auch Sportplätze und öffentliche Grünflächen zu verwüsten, was zu erheblichen Schäden und Folgekosten führt. Die Schäden an Sportplätzen können die Spielfelder unbrauchbar machen, was den Verein zu zusätzlichen Ausgaben für die Pflege oder sogar Reparatur zwingt. Solchen Zerstörungen ist man häufig in Zeiten des Winters und während der Futtersuche der Wildtiere ausgesetzt. Diese Situation ist nicht nur für die Umwelt, sondern auch für die lokalen Gemeinschaften und Sportvereine ein großes Problem, da Freizeitaktivitäten eingeschränkt werden.

Statistiken zur Wildschadenproblematik

Laut einer Erhebung des Deutschen Bauernverbands ereignen sich jährlich Schäden in Millionenhöhe, die auf Wildschweine zurückzuführen sind. In einer Umfrage von 2020 berichteten 72% der Landwirte von Schäden an ihren Feldern durch Wildschweine. Auch bei Sportplätzen stellt dies ein zunehmendes Problem dar, da die Pflege- und Instandhaltungskosten durch solche Vorkommnisse steigen. Im Jahr 2024 investieren viele Gemeinden in Zäune und andere Schutzmaßnahmen, um die Bewirtschaftung ihrer Anlagen zu verbessern und die Kosten für Reparaturen zu minimieren.

Maßnahmen zur Wildschweinregulierung

Um die Wildschweinpopulationen zu regulieren und Schäden zu verringern, setzen viele Regionen in Deutschland auf verschiedene Maßnahmen. Dazu gehören unter anderem die gezielte Jagd sowie die Errichtung von Zäunen, wie sie nun auch in Serba umgesetzt werden. Zudem implementieren viele Gemeinden Aufklärungskampagnen, um das Bewusstsein für die Problematik zu schärfen und die Bürger über mögliche Schritte zur Schadensvermeidung zu informieren. Kooperationen zwischen Landwirten, Jagdpächtern und Kommunen sind ein wesentlicher Bestandteil dieser Strategie.

– NAG

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