Sicherung der Kleingartenkultur im Saale-Holzland
Stadtroda. Die Suche nach neuen Pächtern für die Kleingärten im Kleingartenverein „Schöne Aussicht“ ist ein Zeichen für den Wandel, den die Gartenkultur in der Region durchläuft. Der Fokus liegt nicht nur auf dem Abgeben und Übernehmen von Gärten, sondern auch auf der vielschichtigen Problematik der Pflege und Erhaltung dieser grünen Oasen.
Die Herausforderung der Gartenpflege
„Wir merken, dass viele ältere Gärtner ihre Pachtverhältnisse aufgeben, weil sie die körperliche Arbeit nicht mehr bewältigen können“, erklärt Elke Theil, die frisch gebackene Vorsitzende des Vereins. Diese Situation ist alarmierend, da der Verlust von Kleingärten nicht nur den persönlichen Rückzugsort gefährdet, sondern auch die gemeinschaftliche Identität des Vereins stärkt.
Die Bedeutung der Gemeinschaft
Der Verein empfängt sowohl Stadtrodais als auch Gartenliebhaber aus den benachbarten Städten Jena und Kahla. Laut der Vorsitzenden kann dies mit den dort höheren Pachtpreisen und der limitierten Verfügbarkeit von Gärten erklärt werden. „Die Nachfrage ist in Jena extrem hoch, weshalb viele dorthin ausweichen müssen“, ergänzt Theil.
im Kleingartenverein
Die Neuausrichtung des Vereins wird durch erhebliche bürokratische Hürden erschwert. „Ich habe in meiner neuen Rolle viele Aufgaben übernommen, die mit Verantwortung und viel Papierkram verbunden sind“, berichtet Theil. Vorschriften erfordern nicht nur die Genehmigung von Festen, sondern auch die ordnungsgemäße Verwaltung der Pachtverträge. Dies kann die Energie und Zeit der Vorstandsmitglieder stark beanspruchen.
Perspektiven für neue Pächter
Aktuell sind mehrere Gärten im Verein zur Pacht verfügbar. Es wird ein engagierter Gärtner gesucht, der motiviert ist, verwilderte Flächen wieder zu beleben. „Ich schätze, dass man viele Wochen investieren muss, um einen verwilderten Garten wieder in einen ansehnlichen Zustand zu bringen“, erklärt Sylke Katzenberger, die stellvertretende Vorsitzende, und verweist auf die Notwendigkeit von Neupflanzungen und regelmäßiger Pflege.
Ein Aufruf zur Gemeinschaftsbildung
Die Kleingartenvereine in der Region spielen eine wichtige Rolle für die lokale Gemeinschaft. „Wir möchten, dass der Verein nicht nur Gärten vermittelt, sondern ein Ort für Begegnungen und Austausch ist“, sagt Theil. Der Vorstand sieht Potenzial in der aktiveren Gestaltung des Vereinslebens. Dies könnte dazu beitragen, die Attraktivität der Gärten für neu interessierte Pächter zu erhöhen und gleichzeitig den Zusammenhalt innerhalb der Gemeinschaft zu stärken.
Die 300 bis 400 Quadratmeter großen Parzellen können besichtigt werden, und die Pachtpreise werden individuell mit den neuen Pächtern verhandelt. Ein Aufruf an alle Gartenliebhaber: Bringen Sie Ihr Engagement, Ihre Ideen und Ihren grünen Daumen mit und helfen Sie, die Essenz dieser Kleingartenkultur im Saale-Holzland zu bewahren.
– NAG