Nach einem verheerenden Brand im Jahr 2018, der die Werkstätten des Landestheaters Eisenach stark in Mitleidenschaft gezogen hatte, sind die Zeit des Provisorischen vorbei. Nun wird ein großer Schritt vollzogen: Die Mitarbeiter ziehen zurück in ihre frisch sanierten und erweiterten Werkstätten. Diese Rückkehr bedeutet nicht nur eine Rückkehr zu den Wurzeln, sondern auch eine erhebliche Verbesserung der Arbeitsbedingungen.
In den vergangenen sechs Jahren arbeiteten die verschiedenen Abteilungen, einschließlich Tischlerei, Schlosserei, Malsaal und Dekoration, in einer ehemaligen Industriehalle in Krauthausen. Diese vorübergehende Lösung war nötig, nachdem ein Teil der historischen Kostüme im Brand verloren ging und die Werkstätten nicht mehr nutzbar waren. Ein dennoch wertvoller Austausch zwischen den Abteilungen fand statt, während die Schneiderei provisorisch in das Verwaltungsgebäude des Theaters umquartiert wurde.
Sanierung und Erweiterung
Die umfassende Renovierung des Werkstattgebäudes verschlang fast sechs Millionen Euro. Es wurde nicht nur saniert, sondern auch durch einen Anbau ergänzt, der Platz für bis zu 5,80 Meter hohe Kulissenteile bietet. Im neuen Anbau finden zudem Möbel, Dekorationen und Lampen ihren Platz. Die Investitionen in die Infrastruktur spiegeln sich in den verbesserten Arbeitsbedingungen wider, die nun barrierefrei zugänglich sind.
Andreas Risto, der technische Leiter des Landestheaters, ist begeistert von den neuen Möglichkeiten, die die zurückgewonnene Heimat den Mitarbeitern bietet. Besonders wichtig ist ihm der soziale Zusammenhalt, der durch die Rückkehr unter einem Dach gefördert wird. Die Rückkehr wird als „Wahnsinnsaufgabe“ bezeichnet, die jedoch mit einem Zeitraum von acht Wochen für den Umzug gut abgestimmt werden kann.
Blick in die zukünftigen Premieren
Trotz der Herausforderungen des Umzugs waren die Vorbereitungen für die neue Spielzeit bereits im vollen Gange. Für die erste Premiere sind Bühnenbilder bereits eingekauft worden, während für die zweite Premiere die entsprechenden Stücke noch vor dem Umzug gebaut werden konnten. Der Geist der Zusammenarbeit und des kreativen Schaffens bleibt auch während dieser Übergangsphase erhalten.
Mit dieser Rückkehr in die neuen alten Werkstätten zeigt das Landestheater Eisenach nicht nur, dass es aus der Tragödie des Brands gestärkt hervorgeht, sondern auch, dass es bereit ist, neue kreative Höhen zu erreichen.
MDR (co)
– NAG