Die Sicherheit von Spielplätzen steht an oberster Stelle, besonders wenn es um die Wohlfühlorte für Kinder geht. Dies hat die Städtische Wohnungsbaugesellschaft (SWG) Nordhausen unter Beweis gestellt, als sie kürzlich ihre 20 kommunalen Spielplätze einer umfassenden TÜV-Prüfung unterzog. Die Ergebnisse sind mehr als erfreulich: Abgesehen von kleineren Mängeln, die schnell behoben werden können, sind die Spielanlagen in einem ausgezeichneten Zustand.
Die regelmäßige Überprüfung von Spielplätzen ist in Deutschland gesetzlich festgelegt. Laut Pascal Wetzler, dem Prokuristen der SWG, ist die Gesellschaft verpflichtet, diese Sicherheitsprüfungen durchzuführen. Die DEKRA, ein anerkanntes Prüfinstitut, wurde mit der jährlichen Überprüfung der Spielgeräte beauftragt. Neben diesen Prüfungen sind es jedoch auch die Hauswarte, die wöchentlich einen Blick auf die Spielplätze werfen. Diese engagierten Mitarbeiter überwachen nicht nur den allgemeinen Zustand, sondern legen besonderen Wert auf sicherheitsrelevante Details.
Umfassende Kontrolle und Instandhaltung
Ein Spielplatz lebt von seinen Einrichtungen wie Rutschen, Schaukeln und Sandkästen. Um die Sicherheit der Kinder zu gewährleisten, misst Tuncay Inanc, ein auf Spielplatzsicherheit spezialisierter Hauswart, die Höhe der Schaukeln und überprüft die Standfestigkeit der Spielgeräte. „Die Sitzhöhe der Schaukel sollte mindestens 35 bis 40 Zentimeter vom Boden entfernt sein“, erklärt Inanc. Diese präventiven Maßnahmen sind entscheidend, um Unfälle zu vermeiden. Kleinere Reparaturen werden vor Ort von den Hauswarten durchgeführt, während größere Schäden von Fachfirmen behoben werden.
Zusätzlich wird auch die Hygiene nicht vernachlässigt. Der Spielsand in den Sandkästen wird regelmäßig auf Verunreinigungen wie Katzenkot kontrolliert und gegebenenfalls ausgetauscht. Solche Vorkehrungen sind wichtig, um sicherzustellen, dass die Spielplätze nicht nur sicher, sondern auch hygienisch sind. Durch diese fortwährenden Pflege- und Sicherheitsmaßnahmen wird den Kindern ein unbesorgtes Spielen ermöglicht.
Innovationen mit Tradition
Ein besonders bemerkenswertes Beispiel für die Bemühungen um die Instandhaltung fand in der Predigerstraße statt. Hier haben die Hauswarte eine alte DDR-Wippe nicht einfach abgebaut, sondern TÜV-konform modernisiert. Durch neue Sitze und Griffe wurde die Wippe so aufgearbeitet, dass sie den aktuellen Sicherheitsstandards entspricht und vom TÜV abgenommen wurde. Solche Projekte zeigen, dass nicht alles Alte einfach weggeworfen werden muss; viel mehr kann durch Kreativität und Engagement eine moderne Nutzung gewährleistet werden.
Es ist jedoch wichtig, sich daran zu erinnern, dass selbst die beste Sicherheitskontrolle nicht die Möglichkeit von Unfällen ganz ausschließen kann. Kinder können sich stoßen oder stürzen, und dieses Risiko muss immer einkalkuliert werden. Die Sicherheitskontrollen sollen jedoch dazu beitragen, schwere und bleibende Verletzungen zu vermeiden. Damit im Falle eines Unfalls schnell reagiert werden kann, gibt es an jedem SWG-Spielplatz Hinweisschilder mit der Notrufnummer und Informationen zur genauen Lage.
Sicherheit hat höchste Priorität
Die Sicherheitsprüfungen der SWG sind ein hervorragendes Beispiel dafür, wie Betreibern von Spielplätzen Verantwortung übernommen wird. Es zeigt sich deutlich, dass Sicherheit für die SWG nicht nur ein Schlagwort ist, sondern aktiv gelebt wird. Durch das Zusammenspiel von regelmäßigen Prüfungen, wöchentlicher Überwachung durch Hauswarte und der Bereitschaft zur Instandhaltung und Modernisierung wird ein Umfeld geschaffen, in dem Kinder sicher spielen können. Sicherheit für Kinder ist kein Zufall, sondern das Ergebnis harter Arbeit und Konsequenz – und genau das beweist die SWG Nordhausen mit ihren Spielplätzen eindrucksvoll.
Die gesetzlichen Vorgaben für Spielplatzsicherheit in Deutschland
In Deutschland sind die Sicherheitsanforderungen für Spielplätze durch verschiedene Normen und Gesetze strikt geregelt. Die wichtigste Norm in diesem Bereich ist die DIN EN 1176, die die sicherheitstechnischen Anforderungen an Spielplatzgeräte und die Spielplatzgestaltung festlegt. Diese Norm wird ergänzt durch die DIN EN 1177, die sich mit der Vorschrift zur Stoßdämpfung von Fallschutzmaterialien befasst. Die regelmäßige Überprüfung durch autorisierte Prüfstellen, wie die DEKRA, ist nicht nur eine gesetzliche Vorgabe, sondern auch ein wichtiges Instrument zur Gewährleistung der Sicherheit auf öffentlichen Spielplätzen.
Zusätzlich sind Betreiber von Spielplätzen verpflichtet, ein Sicherheitshandbuch zu führen, das die durchgeführten Kontrollen und Wartungsmaßnahmen dokumentiert. Diese gesetzlichen Rahmenbedingungen zielen darauf ab, die Sicherheit der spielenden Kinder zu gewährleisten und das Risiko von Verletzungen zu minimieren.
Die Rolle der Kommune und der Anwohner
Die Städtische Wohnungsbaugesellschaft (SWG) Nordhausen leistet einen bedeutenden Beitrag zur Lebensqualität in der Gemeinde. Öffentliche Spielplätze sind nicht nur Orte der Freizeitgestaltung für Kinder, sondern auch wichtige soziale Treffpunkte für Familien und Anwohner. Die regelmäßige Instandhaltung und Sicherheitsprüfung von Spielplätzen fördern das Vertrauen der Bürger in die Kommunalverwaltung und deren Fähigkeit, ein sicheres Umfeld zu bieten.
Ein wichtiger Aspekt ist die Einbindung der Anwohner in die Wartung und Überwachung der Spielplätze. Das Feedback der Eltern und Kinder kann wertvolle Informationen darüber liefern, wo mögliche Gefahren oder Mängel bestehen. Darüber hinaus engagieren sich in vielen Städten Anwohner in Form von Patenschaften für Spielplätze, was die Gemeinschaft stärkt und das Verantwortungsbewusstsein fördert.
Statistische Daten zur Sicherheit auf Spielplätzen
Laut einer Studie des Bundesverbandes für Spielplatzgeräte und -anlagen (BSGA) aus dem Jahr 2022 verunglücken jährlich etwa 20.000 Kinder in Deutschland auf Spielplätzen. Die häufigsten Verletzungen sind Prellungen und Verstauchungen, wobei die meisten Unfälle durch unachtsames Spielen oder unvorhergesehene Stürze passieren. Sicherheitsüberprüfungen und regelmäßige Wartungen haben zwar einen positiven Einfluss auf die Unfallhäufigkeit, ein gewisses Risiko bleibt jedoch immer bestehen.
Eine weitere Umfrage ergab, dass Eltern in Deutschland Sicherheitsaspekte bei der Wahl von Spielplätzen für ihre Kinder stark berücksichtigen. Rund 85 % der Befragten gaben an, dass die Sicherheit von Spielgeräten für sie das wichtigste Kriterium darstellt. Diese Daten verdeutlichen das Bewusstsein der Bevölkerung für die Notwendigkeit von Sicherheitsmaßnahmen und die damit verbundene Verantwortung der Betreiber.
– NAG