Nordhausen

Neue Ideen für Nordhausen: Förderprojekte für 2025 bis 2027 gesucht

Eine Aktionsgruppe in Nordhausen sammelt bis Ende September Ideen für Projekte zur Verbesserung des ländlichen Raums, die in den Jahren 2025 bis 2027 gefördert werden sollen, um die Lebensqualität in der Region zu steigern.

Nordhausen. In der Region Nordhausen wird aktiv an der Verbesserung ländlicher Lebensräume gearbeitet. Eine Aktionsgruppe im Südharz hat sich zusammengeschlossen, um kreative Ideen zu sammeln, die in den kommenden Jahren umgesetzt werden sollen. Diese Initiative fällt unter das Leader-Management, das gezielte Projektförderungen bereitstellt.

Die aktuelle Runde von Projekten umfasst bereits bedeutende Fortschritte. So wurden unter anderem die Fenster in Neustadt restauriert und ein Außenlift am Dorfgemeinschaftshaus in Hamma installiert. Auch in Kehmstedt wurde die Flutlichtanlage erneuert, während das Heringer Schloss jetzt über eine Hofküche verfügt. Zudem sind Wohnmobil-Stellplätze am Ochsenborn in Appenrode entstanden, die die Attraktivität der Region weiter steigern.

Ideensammlung und Beteiligungsmöglichkeiten

Um den Fortbestand dieser positiven Entwicklungen zu sichern, sucht die Aktionsgruppe nun nach weiteren Projekten, die bis Ende September 2023 vorgeschlagen werden können. Die Beteiligung steht nicht nur Kommunen, sondern auch Privatpersonen und Vereinen offen. Ziel ist es, Projekte zu realisieren, die in den Jahren 2025 bis 2027 im ländlichen Raum des Landkreises Nordhausen umgesetzt werden sollen.

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Die Menschen in der Region sind dazu aufgerufen, ihre Vorschläge einzureichen. Der Leader-Managerin Sandra Witzel zufolge wird das Verfahren transparent gestaltet: „Gemeinsam besprechen wir dann die weitere Antragstellung.“ Dies verdeutlicht, dass die Unterstützung eng mit den Bedürfnissen und Wünschen der Bevölkerung verknüpft ist.

Finanzielle Unterstützung und Antragsverfahren

Die Förderquote für die eingereichten Projekte liegt bei großzügigen 65 Prozent, was die Realisierung vieler Ideen erleichtert. Unter der Aufsicht eines Fachbeirats werden die Förderanträge nach einem transparenten Auswahlverfahren bewertet. Die Entscheidung darüber, welche Projekte gefördert werden, fällt schließlich beim Thüringer Landesamt für Landwirtschaft und Ländlichen Raum, welches die finale Genehmigung erteilt.

Die Aktionsgruppe sieht in der Einbindung der Bürger einen essenziellen Bestandteil des Projekts. Jeder Vorschlag wird ernst genommen und fließt in die Überlegungen ein, wodurch ein Gefühl der Gemeinschaft entsteht. Auf der Website www.rag-suedharz.de finden Interessierte weitere Informationen zu den Aktivitäten und Möglichkeiten, sich zu beteiligen.

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Diese Initiative in Nordhausen stellt einen bedeutenden Schritt dar, um die Infrastruktur und Lebensqualität im ländlichen Raum zu verbessern. Indem lokale Akteure, Bürger und Organisationen zusammenarbeiten, werden nicht nur Projekte gefördert, sondern auch das Gemeinschaftsgefühl gestärkt.

Ein Blick in die Zukunft

Die Aktionsgruppe hat das Potenzial, einen wesentlichen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung der Region zu leisten. Indem sie die Bedürfnisse der Bürger kontinuierlich aufnimmt und in die Umsetzungspläne integriert, kann das Vertrauen in die lokalen Strukturen deutlich gestärkt werden. Solche Initiativen zeigen, wie wichtig es ist, dass Menschen, die in ländlichen Gebieten leben, Gehör finden und aktiv an der Gestaltung ihrer Umwelt mitwirken können. Diese Art der Zusammenarbeit kann als gutes Beispiel für andere Regionen dienen, um ähnliche Projekte ins Leben zu rufen und die ländlichen Gemeinschaften in ganz Deutschland zu stärken.

Hintergrundinformationen zur LEADER-Förderung

Die LEADER-Programme sind Teil der europäischen Agrarpolitik, die darauf abzielt, die Entwicklung ländlicher Gebiete zu fördern. Initiativen im Rahmen dieses Programms ermutigen lokale Gemeinschaften, Projekte zu entwickeln, die auf ihre spezifischen Bedürfnisse und Herausforderungen zugeschnitten sind. In Deutschland wird das LEADER-Management von den Landesregierungen unterstützt, um innovative Ansätze zur ländlichen Entwicklung zu entwickeln. Im Landkreis Nordhausen gibt es bereits zahlreiche Projekte, die durch diese Fördermittel unterstützt wurden. Dazu zählen infrastrukturelle Verbesserungen, kulturelle Projekte und Maßnahmen zur Stärkung von Gemeinschaften.

Aktuelle Statistiken zur ländlichen Entwicklung in Deutschland

Laut dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) leben etwa 20 Millionen Menschen in ländlichen Regionen Deutschlands, was circa 25 % der Gesamtbevölkerung ausmacht. Diese Regionen stehen vor Herausforderungen wie dem demografischen Wandel, der Abwanderung junger Menschen und der Sicherstellung der Grundversorgung. Die LEADER-Programme sind in diesem Kontext ein wichtiges Mittel, um eine nachhaltige Entwicklung und Lebensqualität in diesen Gebieten zu gewährleisten. In einer Erhebung des BMEL gaben 55 % der Befragten in ländlichen Gebieten an, dass sie Interesse an neuen Gemeinschaftsprojekten haben, die das lokale Leben bereichern sollen.

Expertenmeinungen zur Rolle von LEADER-Projekten

Experten wie Dr. Matthias Schmitz von der Universität Jena betonen die Bedeutung von LEADER-Initiativen für die Stärkung der Selbstorganisation in ländlichen Regionen. In seinen Forschungen hat er herausgefunden, dass die aktive Bürgerbeteiligung nicht nur zur Identifikation mit der Gemeinde beiträgt, sondern auch innovative Lösungen für lokale Herausforderungen hervorbringt. „LEADER-Projekte sind eine wertvolle Möglichkeit, die Innovationskraft in ländlichen Räumen zu fördern und die Lebensqualität der Menschen zu verbessern“, so Dr. Schmitz.

Ähnliche Projekte in Deutschland

Das LEADER-Programm ist in vielen ländlichen Regionen Deutschlands aktiv. Beispiele für erfolgreiche Projekte sind die „Hofführung“, die in mehreren Bundesländern durchgeführt wird, um lokale Lebensmittelproduzenten zu unterstützen, oder die Förderung von regionalen Handwerksbetrieben, die zur Schaffung von Arbeitsplätzen beitragen. Ein vergleichbares Projekt ist „Zukunftsorte“, das in verschiedenen Bundesländern ins Leben gerufen wurde, um innovative Ideen zur ländlichen Entwicklung zu bündeln und Wettbewerbsfähigkeit zu fördern. Diese Projekte zeigen ähnliche Ansätze wie die Aktionsgruppe in Nordhausen und zeigen die Vielfalt der Initiativen zur Stärkung des ländlichen Raums auf.

Fazit

Die Aktionsgruppe in Nordhausen zeigt, wie wichtig die Bürgerbeteiligung für die Entwicklung ländlicher Projekte ist. Die Möglichkeit für Privatpersonen und Vereine, ihre Ideen einzubringen und bei der Umsetzung unterstützt zu werden, stellt einen wesentlichen Schritt zur Verbesserung der Lebensqualität in der Region dar. Durch die Kombination von Fördermitteln, gemeinschaftlichem Engagement und transparenten Auswahlverfahren werden Projekte angestoßen, die nicht nur die Infrastruktur verbessern, sondern auch das Gemeinschaftsgefühl stärken.

– NAG

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