Das Lehramtsstudium ist eine entscheidende Entscheidung für alle, die eine Karriere im Bildungssektor anstreben. In Thüringen gibt es verschiedene Möglichkeiten, Lehrer:in zu werden, und die Wahl des richtigen Studienorts ist dabei von großer Bedeutung. Heute werfen wir einen Blick auf die Strukturen und Angebote des Lehramtsstudiums in diesem Bundesland.
In Thüringen unterscheidet man die Lehramtsstudiengänge je nach Schulform. Die Bewerbung auf einen Studienplatz erfolgt in der Regel für Grundschulen, Regelschulen, Gymnasien, Förderschulen und berufsbildende Schulen. Ein herausragendes Merkmal in diesem Bundesland ist die Qualifikation für das Förderschullehramt, das sowohl für die Grund- als auch für die Sekundarstufe I gilt. Dies gibt den Studierenden die Freiheit, sich während des Studiums umzusehen, ohne sich von Beginn an festlegen zu müssen.
Das zweigliedrige Studienmodell
Der Studienablauf in Thüringen sieht vor, dass die meisten Lehramtsstudiengänge an den Universitäten in Erfurt und Jena angeboten werden. Absolvent:innen der Universität Erfurt erwerben den Bachelor of Education, gefolgt von einem Master of Education. Im Gegensatz dazu legt man das Erste Staatsexamen an der Friedrich-Schiller-Universität Jena ab, ein Vorgehen, das als „Jenaer Modell“ bekannt ist.
In Thüringen ist die Regelstudienzeit für alle Lehramtstypen auf fünf Jahre festgelegt. Dies ist im Vergleich zu vielen anderen Bundesländern einheitlich. Nach dem Studium folgt der Vorbereitungsdienst, der 24 Monate dauert, sich aber durch zusätzliche Praktika verkürzen lässt.
Praktische Studienanteile in der Ausbildung
Ein wichtiger Aspekt des Lehramtsstudiums ist die Praxis. An der Universität Erfurt wird viel Wert auf praktische Erfahrungen gelegt. Von den Studierenden wird erwartet, dass sie im Rahmen ihres Studiums schulpraktische Studien durchführen, die begleitend zu den Lehrveranstaltungen stattfinden. Dies bedeutet für die angehenden Lehrkräfte eine intensive Auseinandersetzung mit dem Schulalltag.
In Jena hingegen wird das Eingangspraktikum bereits vor dem Studium oder bis zum Ende des dritten Semesters empfohlen. Die praktische Ausbildung findet auch während der späteren Semester statt, wo umfangreiche Unterrichtshospitationen und die Durchführung eigener Unterrichtseinheiten auf dem Programm stehen.
Ein innovatives Angebot ist das duale Studium an der Universität Erfurt. Hierbei können Studierende schon frühzeitig in den Schulalltag eintauchen, was die Verknüpfung von Theorie und Praxis stärkt. Während des Bachelorstudiums erwarten die Studierenden gegen Entgelt wöchentliche Praxisanteile, was das Studium sowohl lehrreicher als auch finanziell attraktiver macht.
Die Flexibilität im Förderschullehramt, die dafür sorgt, dass die angehenden Lehrer:innen in gleich zwei Grundschulfächern und einem Fach der Sekundarstufe I qualifiziert werden, kann eine wertvolle Unterstützung bieten.
Barbara Schuster, eine angehende Lehrerin, berichtet von ihren positiven Erfahrungen: „Das duale Studium hat mir die Möglichkeit gegeben, von Anfang an zu verstehen, wie der Schulalltag aussieht. Ich fühle mich dadurch viel besser vorbereitet.“
Die breite Fächerauswahl, die im Lehramtsstudium angeboten wird, ist ebenfalls hervorzuheben. Je nach Schulform können Studierende zwischen einer Vielzahl von Fächern wählen, was zu einer individuellen Vertiefung und Spezialisierung führt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Lehramtsstudium in Thüringen sowohl durch seine gleichmäßige Studienstruktur als auch durch die zahlreichen praktischen Erfahrungen besticht. Besonders die neuen Möglichkeiten im dualen Studium sowie die Flexibilität in der Wahl der Schwerpunkte zeigen, dass Thüringen bestrebt ist, angehende Lehrer:innen optimal auf ihre zukünftige berufliche Laufbahn vorzubereiten. Weitere Informationen über das Lehramtsstudium in Thüringen gibt es auf www.lehrer-news.de.