Jena

Wasserstoff-Offensive in Jena: Erdgasnetz wird kostengünstig umgerüstet!

Die Umstellung des Erdgasnetzes in Jena auf Wasserstoff wird nun dank einer neuen Analyse der Stadtwerke Jena und DBI Gas- und Umwelttechnik deutlich kostengünstiger, da das bestehende Rohrleitungsnetz bereits größtenteils für H2 geeignet ist und ab 2028/2029 leitungsgebundener Wasserstoff in die Stadt fließen soll!

In der thüringischen Stadt Jena wird ein bedeutender Schritt in der Energieinfrastruktur vollzogen. Die Stadtwerke Jena haben eine eingehende Analyse zur Umstellung des Erdgasnetzes auf Wasserstoff in Auftrag gegeben, die vielversprechende Ergebnisse hervorgebracht hat. Es wurde festgestellt, dass ein Großteil der bestehenden Erdgasinfrastruktur bereits für die Verwendung von Wasserstoff (auch als H2 bekannt) geeignet ist. Dies könnte die anstehenden Investitionskosten erheblich reduzieren, was für die Stadt von großer Bedeutung ist.

Die Ergebnisse dieser Analyse wurden in Zusammenarbeit mit DBI Gas- und Umwelttechnik GmbH aus Leipzig erarbeitet. Die Stadtwerke Jena planen, ab 2028/2029 wasserstoffhaltige Gase in der Stadt zu verteilen. Bei der rund 540 Kilometer langen netzgebundenen Infrastruktur aus Stahl und Kunststoff sind viele Leitungen bereits „wasserstofftauglich“. Zudem wurden zahlreiche Anlagenteile, einschließlich Gaszählern und Druckreglern, auf ihre Eignung für Wasserstoff hin untersucht. Etwa die Hälfte dieser Komponenten ist bereits anpassungsfähig.

Notwendige Anpassungen und Erneuerungen

Nach den Einschätzungen der Fachleute sind in erster Linie einige spezifische Bauteile wie Gaszähler und Mengenumwerter betroffen, die im Rahmen der regulären Erneuerung ersetzt oder angepasst werden müssen. Dies bedeutet, dass der Austausch der notwendigen Komponenten in den ohnehin vorgesehenen Wartungszyklen stattfinden kann. Dies ist wichtig, da Wasserstoff andere chemische Eigenschaften als Erdgas aufweist und daher spezielle Anforderungen an die Anlagen stellt.

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„Wir sind sehr optimistisch, dass die Transformation auf der Grundlage der vorliegenden Analysen effizient und zeitgerecht erfolgen kann“, äußerte Axel Gumprich, der Projektleiter bei den Stadtwerken Jena Netze. Diese erfreuliche Nachricht bekräftigt die anfänglichen Ergebnisse der Netzuntersuchung und lässt darauf schließen, dass die Umstellung der Infrastruktur gut in die langfristige Strategie der Stadtwerke integriert werden kann.

Wasserstoffgebrauch im industriellen Sektor

Gumprich betonte jedoch, dass die vollständige Umstellung des Erdgasnetzes in ein Wasserstoffnetz nicht geplant ist. Die Anwendungen für Wasserstoff sollen vor allem im gewerblich-industriellen Sektor und in Kraftwerken eingesetzt werden. Die private Nutzung von Wasserstoff für Heizungszwecke wird im Rahmen einer umfassenden kommunalen Wärmeplanung noch eingehender geprüft.

In Jena sind die Voraussetzungen für den Einsatz von wasserstoffhaltigem Gas ideal. Das geplante Kernnetz für Wasserstoff soll entlang der Autobahn A4 verlaufen und bereits 2027/2028 eine Übernahmestation zur Einspeisung von Wasserstoff ins städtische Verteilnetz ermöglichen. Diese innovative Maßnahme steht nicht nur für Fortschritt in der Energieversorgung, sondern ebenso für eine umweltfreundlichere Zukunft.

Besonders bemerkenswert ist, dass eine zusätzliche Übernahmestation auch im Norden der Stadt für die Erdgasversorgung besteht, wodurch beide Netze zunächst parallel betrieben werden können. Dies erhöht die Flexibilität und Versorgungssicherheit während der Übergangszeit. Die Stadtwerke haben bereits erste bedeutende Abnehmer für den Wasserstoff gewinnen können, was den Fortschritt des Projekts weiter bekräftigt.

Weitere Details zu den Fortschritten im Wasserstoffnetz in Jena sind auf den offiziellen Webseiten der Stadtwerke Jena verfügbar, was Interessierten die Möglichkeit gibt, sich umfassender über die Entwicklungen zu informieren.

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