In Deutschland gibt es große Fortschritte bei der Umstellung des Erdgasnetzes auf Wasserstoff. Dies geht aus dem aktuellen Projekt in Jena und Pößneck hervor, das zeigt, dass ein erheblicher Teil des bestehenden Erdgasnetzes bereits für Wasserstoff geeignet ist. Von hierbei über 540 Kilometer erdverlegter Rohrleitungen sind die meisten aus Stahl und Kunststoff und bereit für die Nutzung von Wasserstoff, der als klimafreundlicher Brennstoff gilt.
Zusätzlich wurden über 51.700 Anlagenteile, inklusive Gaszähler und Druckregler, untersucht. Laut dem Deutschen Biomasse-Institut (DBI) sind etwa 50 Prozent dieser Geräte jetzt schon für Wasserstoff geeignet. Die Umstellung auf Wasserstoff wird somit nicht nur wirtschaftlich, sondern auch technisch unterstützt.
Notwendige Anpassungen im System
Um die Umstellung auf Wasserstoff erfolgreich zu gestalten, sehen Experten vor allem den Austausch von Messtechnik vor. Gaszähler und Anlagen zur Druckregelung sind hierbei die Hauptakteure, die entsprechend angepasst werden müssen. Diese Änderungen können in den regulären Wartungszyklen der bestehenden Systeme erfolgen, was bedeutet, dass die Umstellung kosteneffizient durchgeführt werden kann. Mit einem strategischen Plan, der bereits wasserstofftaugliche Komponenten einbezieht, könnte dieser Prozess reibungslos ablaufen.
„Die Bestätigung der Zwischenergebnisse ist eine positive Nachricht für unser Projekt“, sagte Axel Gumprich, Projektleiter der Stadtwerke Jena Netze. Gemäß Gumprich wird jedoch das bestehende Erdgasnetz nicht einfach eins zu eins in ein Wasserstoffnetz umgewandelt. Die Verwendung von Wasserstoff ist hauptsächlich für gewerbliche und industrielle Anwendungen sowie in Kraftwerken vorgesehen. Der private Einsatz von Wasserstoff, etwa zum Heizen, wird näher analysiert und im Rahmen der kommunalen Wärmeplanung definiert.
Optimale Voraussetzungen in Jena
Die Bedingungen für die Nutzung von Wasserstoff in Jena sind vielversprechend. Ein geplantes Wasserstoff-Kernnetz entlang der Autobahn A4 wird dafür sorgen, dass Wasserstoff direkt bis an die Stadttore gebracht wird. Geplant ist, dass ab 2027/2028 eine neue Übernahmestation eingerichtet wird, die den im südlichen Raum verfügbaren Wasserstoff ab 2028/2029 ins lokale Versorgungsnetz einspeisen soll. Dies ermöglicht es, die beiden Gasnetze – Erdgas und Wasserstoff – vorerst parallel zu betreiben.
Die Stadtwerke Jena Netze haben ambitionierte Pläne, bereits ab 2028/2029 größere Industrie- und Gewerbekunden mit Wasserstoff zu beliefern. Einige dieser Ankerkunden sind bereits gewonnen worden, was die Vorbereitungen für eine nachhaltige Energiezukunft zusätzlich untermauert.
Diese Entwicklungen zeigen, wie Deutschland auf dem Weg zur Energiewende voranschreitet. Die Umstellung auf Wasserstoff könnte nicht nur neue Möglichkeiten für eine nachhaltige Energieversorgung schaffen, sondern auch die Weichen für zukünftige industrielle Innovationen stellen. Für weitere Informationen zu diesem Thema finden sich Details in einem aktuellen Bericht auf www.zfk.de.