In Pirna entfaltet sich ein kleines Wunder: Der neue Summstein vor der Kirche Sankt Kunigunde ist nicht nur ein beeindruckendes Kunstwerk, sondern auch ein faszinierendes interaktives Erlebnis. Geschaffen vom Sandsteinmetz Gabriel Heimann, symbolisiert dieser einzigartige Stein eine Brücke zwischen der reichen Geschichte und der lebendigen Gegenwart der Stadt. Heimann, bekannt für seine meisterhaften Steinarbeiten, hat mit diesem Projekt bereits zwei weitere bedeutende Werke, wie das eindrucksvolle Amphitheater an der Elbe, realisiert.
Der Summstein ist weit mehr als ein simpel ornamentales Stück. Ursprünglich aus der vorchristlichen Ära stammend, verweist er auf eine Tradition von Steinen, die in verschiedenen Kulturen, unter anderem in Malta und britischen Klöstern, sowohl für religiöse als auch heilpädagogische Zwecke genutzt wurden. Sie ermöglichten den Menschen das Erlebnis der Klangresonanz, indem sie durch ihr Summen unterschiedliche Tonlagen erzeugten, was viele als heilend empfanden. So wird der Summstein in Pirna zum Teil einer langen kulturellen Geschichte.
Ein harmonisches Zusammenspiel von Alt und Neu
Heimann hat mit diesem Stein nicht nur ein Kunstwerk geschaffen, sondern auch eine ansprechende Verbindung zur neogotischen Architektur der Kirche Sankt Kunigunde hergestellt. Die geometrischen Formen des Steins sind im Maßwerk der Kirche zu finden, was ein harmonisches Gesamtbild erzeugt. Die detaillierte Verarbeitung voller Feinheiten wie Fischblasen zeigt die Kunstfertigkeit des Sandsteinmetzes und bringt gleichzeitig die Vergangenheit in die heutige Zeit.
Eine besondere Attraktivität des Summsteins liegt in seiner Interaktivität. Besucher sind eingeladen, mit ihm zu interagieren und selbst die besondere akustische Wirkung zu erleben. Das Summen in verschiedenen Tonlagen erzeugt im Körper ein spürbares Kribbeln – ein Erlebnis, das sowohl auf beruhigende als auch auf energetisierende Weise wirkt. Diese Elemente erhöhen nicht nur die Wahrnehmung der Sinne, sondern laden auch dazu ein, das geschichtsträchtige Erbe Pirnas auf eine neuartige Art zu erleben.
Um das Erlebnis zu bereichern, wird in den nächsten Tagen eine erläuternde Tafel am Summstein aufgestellt, die weitere Informationen zu diesem faszinierenden Kunstwerk und seiner Geschichte bietet. Zusätzlich wird eine Sandsteinbank aufgestellt, die es Einheimischen und Besuchern ermöglicht, in der Altstadt von Pirna zu verweilen und den besonderen Ort zu genießen. Der Summstein wird Teil der Kulturlandschaft Pirnas, bietet einen Raum der Begegnung und des Austauschs und trägt zur Attraktivität der Altstadt bei.
– NAG