In Thüringen wird es wieder gefährlicher auf den Straßen, denn mit dem bevorstehenden Herbst steigt die Zahl der Wildunfälle erheblich. Dies ist eine bekannte, aber oft ignorierte Problematik, die von den zuständigen Behörden, insbesondere der Polizei, ernst genommen wird. Die Verkehrsanzeigen zeigen einen alarmierenden Anstieg: allein in einem kurzen Zeitraum wurden zum Beispiel im Landkreis Hildburghausen gleich fünf Wildunfälle gemeldet.
Die steigenden Zahlen sind nicht zufällig. Wie die Polizei erklärt, sind Wildtiere besonders in den Monaten September bis November während der Dämmerung, also morgens und abends, aktiv. Dies ist eine Zeit, in der Autofahrer besonders achtsam sein sollten, um auf plötzliche Begegnungen mit Tieren wie Rehen oder Füchsen vorbereitet zu sein. Es sind nicht nur die Tiere, die ein Risiko darstellen; auch die Geschwindigkeit und das Unaufmerksam sein von Fahrern können zu tragischen Unfällen führen.
Sicherheitsmaßnahmen für Autofahrer
Die Landesforstanstalt macht darauf aufmerksam, dass die meisten Wildunfälle in der Nähe von Feldern und in Waldgebieten stattfinden. In diesen Bereichen sollten Autofahrer besonderes Augenmerk auf mögliche Wildwechsel werfen. Wenn Wild gesehen wird, raten die Experten, kontrolliert abzubremsen, die Hupe zu benutzen und das Fernlicht auszuschalten, um die Tiere nicht zusätzlich zu erschrecken und dazu zu bringen, auf die Straße zu springen.
Im Durchschnitt kommt es jährlich in Thüringen zu etwa 5.000 bis 8.000 Wildunfällen. Diese Zahlen verdeutlichen die Dringlichkeit der Situation und die Notwendigkeit, sowohl die Sicherheit der Fahrer als auch das Wohl der Wildtiere zu berücksichtigen. Die Zusammenstöße können für beide Seiten verheerende Folgen haben. Für viele Autofahrer endet der Tag schnell und ungeplant im Schadensfall, während die verletzten Tiere oft nicht überleben.
Zusätzlich ist es für die Verkehrssicherheit wichtig, mit der saisonalen Veränderung, die der Herbst mit sich bringt, auch das Fahren anzupassen. Die Dämmerung führt dazu, dass Sichtverhältnisse schlechter werden, was die Reaktionsfähigkeit der Fahrer beeinträchtigen kann. Daher ist es ratsam, die Geschwindigkeit anzupassen und das Fahren in solchen Zeiten zu entschleunigen.
Die Polizei und andere Organisationen setzen sich intensiv dafür ein, das Bewusstsein der Autofahrer für diese Thematik zu schärfen. Initiativen zur Sicherheit, wie Informationen über das Verhalten bei Wildwechsel oder die Anbringung von Warnschildern in besonders gefährdeten Bereichen, sind entscheidende Schritte in die richtige Richtung. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, Unfälle zu vermeiden und sowohl Menschen als auch Tieren das Überleben zu sichern.
– NAG