Greiz

Schieferbergbau in Ostthüringen: 750 Jahre Tradition auf der Kippe!

In der Region Ostthüringen lebt die Erinnerung an den einst blühenden Schieferbergbau weiter. Bis zum Jahr 1999 wurde dort über 750 Jahre lang dieses wertvolle „blaue Gold“ abgebaut, das nicht nur als Baumaterial, sondern auch für seine besonderen Eigenschaften geschätzt wurde. Der Schieferbergbau prägte die Region und bot bis zu 2500 Menschen eine Anstellung. Trotz seines Endes, das durch mangelnde Rentabilität bedingt war, hat der Schieferbau tiefen Eindruck hinterlassen, wie ein Besuch beim Historischen Schieferbruch in Lehesten zeigt.

Der pensionierte Bergmann Peter Langbein, 74 Jahre alt, eröffnet den Besuchern des Technischen Denkmals mit dem traditionsreichen Bergmannsgruß „Glück Auf!“ eine lebendige Verbindung zur Vergangenheit. Langbein, dessen Enthusiasmus für den Schieferbergbau ungebrochen ist, schildert eindrücklich die harte Arbeit, die die Bergleute in den Stollen verrichten mussten, und erwähnt dabei den Begriff „Kumpeltod“, der die Gefahren des Bergbaus anschaulich beschreibt. Der Schiefer wurde ab 1934 bis zu seinem endgültigen Ende unter erschwerten Bedingungen abgebaut – eine Arbeit, die starren Bedingungen und oft hohen Risiken ausgesetzt war.

Der Schieferbergbau in der Region

Im sogenannten „blauen Gold“ wird der Schiefer nicht nur wegen seiner Farbe, sondern vor allem wegen seiner exzellenten Verarbeitungseigenschaften geschätzt. Im Gegensatz zum Tagebau, der im Wesentlichen oberirdisch stattfand, erforderte der Untertagebau besondere Fähigkeiten und Mut. Um diesen facettenreichen Teil der Geschichte zu illustrieren, wird den Besuchern in einem speziellen Dokumentarfilm der gesamte Prozess des Schieferabbaus erläutert, der zahlreichen Menschen in der Region eine Existenz sicherte.

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Nach der Stilllegung des Schieferbaus zeugen eindrucksvolle Abraumhalden, flutende Tagebaue und verschiedene Funktionsgebäude von der vergangenen Blütezeit. Besonders hervorzuheben sind einzigartige Anlagen wie die Göpelschachtanlage und die Spalthütte, die nicht nur historische Bedeutung haben, sondern auch touristische Anziehungspunkte darstellen.

Ein weiterer bemerkenswerter Ort, der an den Schiefer berührt, ist die Höhenburg Lauenstein, nicht weit entfernt von Hohenleuben. Während eines Rundgangs durch die Burg wird den Besuchern gezeigt, wie Schiefer auch als dekoratives Element verwendet wurde. In einem prachtvoll ausgestatteten Raum finden sich Wandschmuck aus Schiefer, auf denen mit Kreide alte Schulden notiert waren. Diese Artefakte bieten einen faszinierenden Einblick in die Verflechtung von Schieferbergbau und Alltagsleben der Glaubten.

Die Region Ostthüringen, insbesondere Hohenleuben, bewahrt das Erbe des Schieferabbaus, obwohl die letzte Förderung bereits vor über zwei Jahrzehnten eingestellt wurde. Die Bergleute und ihre Geschichten leben in den Erinnerungen der Einwohner fort und die Tradition des Schieferbaus wird durch Veranstaltungen und erkundungsreiche Touren wachgehalten. Vor allem die aktive Beteiligung von Senioren wie Peter Langbein zeigt, wie lebendig die Geschichte des Schieferbergbaues in der Region bleibt.

Für weitere Informationen zu dieser faszinierenden Geschichte und den Perspektiven der Region ist ein Blick auf die aktuellen Berichterstattungen ratsam, wie auf www.otz.de zu finden.

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