Pferdingsleben. In der kleinen Gemeinde Pferdingsleben hat sich ein bemerkenswertes Projekt etabliert, das besonders den älteren Bewohnern ein neues Wohngefühl vermittelt. Seit acht Monaten führt die Dorfkümmerin Peggy Siegfried, die mit viel Elan und Kreativität an die Arbeit geht, regelmäßige Treffen für Seniorinnen durch, um soziale Isolation zu verhindern und Gemeinschaft zu fördern.
„Wir sind sehr angetan von dem Projekt“, äußert Ursula Schwanecke, eine 73-jährige Teilnehmerin, die seit April regelmäßig zu den Zusammenkünften kommt. „Es ist schön, dass man sich sieht und austauscht.“ Tatsächlich sind bei den Versammlungen zwischen vier und zwölf Frauen im Alter von 62 bis 86 Jahren anwesend, die sich zweimal pro Woche in der örtlichen Bücherstube versammeln. Hier wird nicht nur geredet, sondern auch gemeinsam etwas unternommen.
Vielfältige Angebote für Senioren
Die Palette der Aktivitäten reicht von Spielenachmittagen über Aquarellmalen bis hin zu Yoga und gemeinsamen Spaziergängen. Peggy Siegfried organisiert die Treffen mit viel Hingabe und stellt sicher, dass die Teilnehmer nicht nur passive Zuhörer sind, sondern auch aktiv in die Planung der Veranstaltungen einbezogen werden. „Die Gäste sind auf jeden Fall involviert in die Planung“, erklärt Siegfried, während sie sich auf das bevorstehende Feuerwehrfest vorbereitet, bei dem die kreative Mitgestaltung eine wichtige Rolle spielt.
Ein besonderer Höhepunkt der Treffen war ein Informationsbesuch der Polizei, die über den sogenannten Enkeltrick aufklärte – ein Betrugsphänomen, das vor allem ältere Menschen betrifft. Trotz der Vielzahl von Angeboten sieht die Dorfkümmerin jedoch noch Potenzial für Verbesserungen. Bisher konnte sie ein jüngeres Publikum nicht ansprechen, und auch Männer scheinen der Einladung zu den Treffen kaum zu folgen. „Es ist fast egal, was wir machen“, so Peggy Siegfried. „Hauptsache, die Leute kommen mal raus.“
Wunschberuf Dorfkümmerin
Für Peggy Siegfried bedeutet ihre Rolle nicht nur einen Job, sondern eine Berufung. „Beruf kommt von Berufung, das hier ist mein Beruf“, betont sie. Ihre Verpflichtung umfasst 16 Stunden in der Woche, in denen sie sich um das Wohlergehen der älteren Generation kümmert. Bereits jetzt gibt es Planungen für eine Fortsetzung des Programms im nächsten Jahr, da die Bürgermeisterin eine entsprechende Verlängerung beantragt hat.
Der Erfolg des Projekts spricht für sich: Für viele Seniorinnen sind die Treffen eine willkommene Abwechslung im Alltag, die ihnen die Möglichkeit bietet, sich auszutauschen und soziale Kontakte zu knüpfen. Oft wird bei den Zusammenkünften mehr geredet als aktiv an den Veranstaltungen teilgenommen. Dies zeigt den großen Bedarf an Gemeinschaftsraum und das Verlangen nach sozialen Interaktionen innerhalb dieser Altersgruppe.
So wird in Pferdingsleben nicht nur neue Lebensfreude geschaffen, sondern auch ein Zeichen für die Wichtigkeit von sozialen Netzwerken gesetzt. In einer zunehmend schnelllebigen und isolierten Welt stellt dieses Projekt einen Schritt in Richtung einer herzlicheren und verbindenden Nachbarschaft dar. Die positive Resonanz zeigt, wie wertvoll solche Initiativen sind und welche Bedeutung sie für die Gemeinschaft haben können.
Ein Blick in die Zukunft
Die Initiative von Peggy Siegfried steht als Beispiel für andere Gemeinden, die ähnliche Programme ins Leben rufen möchten. Es ist klar, dass der Wunsch nach Begegnung und Austausch stark ist und das Bedürfnis nach Gemeinschaft gerade in der älteren Bevölkerung einer neuen Wertschätzung bedarf. Möge dieser positive Trend in Pferdingsleben auch in anderen Regionen Anklang finden und zur Schaffung noch lebendigerer Dorfgemeinschaften führen.
Pferdingsleben. Positive Bilanz acht Monate nach Beginn des Programms. Eine Verlängerung ist für das nächste Jahr bereits beantragt worden.
„Wir sind sehr angetan von dem Projekt“, sagt Ursula Schwanecke. Die 73-Jährige lobt vor allem die „fleißige, kreative Dorfkümmerin“. Ursula Schwanecke ist im April regelmäßig bei den Treffen dabei. „Es ist schön, dass man sich sieht und austauscht.“
Vier bis zwölf Frauen im Alter von 62 bis 86 Jahren treffen sich zweimal in der Woche in der Pferdingslebener Bücherstube. Die Treffen organisiert Peggy Siegfried. Die 52-Jährige arbeitet seit Beginn des Jahres als Dorfkümmerer in Pferdingsleben. 16 Stunden in der Woche bekommt sie bezahlt.
Senioren bei der Planung mit einbezogen
Vom Spielenachmittag über Aquarellmalen, gemeinsame Spaziergänge bis hin zu Yoga reicht die Bandbreite der Angebote. Manche Veranstaltungen finden auch gemeinsam mit anderen Orten, wie Tröchtelborn und Eschenbergen statt. So war einmal die Polizei zu Gast und informierte über den Enkeltrick. Auch für das Feuerwehrfest am Wochenende hatte die Runde gebastelt. Die Gäste würden auf jeden Fall in die Planungen der Veranstaltungen einbezogen.
Ein jüngeres Publikum konnte Peggy Siegfried noch nicht gewinnen, auch Männer bleiben den Treffen lieber fern. „Es ist fast egal, was wir machen“, so Peggy Siegfried. „Hauptsache, die Leute kommen mal raus.“ So passiere es auch, dass Seniorinnen nicht mitmachen, sondern reden und zuhören wollen. Manchmal falle das Angebot ganz aus, weil der Redebedarf größer ist.
Für Peggy Siegfried ist mit dieser Arbeit ein Wunsch in Erfüllung gegangen. „Beruf kommt von Berufung, das hier ist mein Beruf“, sagt sie. Die Bürgermeisterin habe bereits eine Verlängerung des Projekts für nächstes Jahr beantragt.
Gesellschaftlicher Hintergrund
In ländlichen Gegenden wie Pferdingsleben stellt die Alterung der Bevölkerung eine zunehmende Herausforderung dar. Die Anzahl der älteren Menschen steigt, während gleichzeitig die Möglichkeiten zur sozialen Kontaktaufnahme oft eingeschränkt sind. Dies kann zu Einsamkeit und sozialen Isolation führen. Das Projekt, das von einer engagierten Dorfkümmerin geleitet wird, zielt darauf ab, diesen Herausforderungen entgegenzuwirken, indem es eine Plattform für sozialen Austausch und Freizeitgestaltung schafft.
Ein zentraler Aspekt der Initiative ist die Förderung von Gemeinschaft. Solche Programme sind besonders wichtig, da ältere Menschen oft weniger mobil sind und nicht mehr so leicht an gesellschaftlichen Aktivitäten teilnehmen können. Stattdessen wird durch die Zusammenkünfte ein Gefühl der Zugehörigkeit geschaffen, das für das Wohlbefinden der Teilnehmer entscheidend ist.
Aktuelle Statistiken zur Seniorenpopulation
Statistiken zeigen, dass der Anteil der über 65-Jährigen in Deutschland stetig wächst. Laut dem Statistischen Bundesamt stellte dieser Bevölkerungsanteil im Jahr 2021 bereits 22,1 % der Gesamtbevölkerung dar. Dies bedeutet, dass mehr als jeder fünfte Mensch in Deutschland älter als 65 Jahre ist. Prognosen deuteten darauf hin, dass dieser Anteil bis 2035 auf über 25 % ansteigen könnte.
Die Teilnahme an Freizeitaktivitäten ist für Senioren von großer Bedeutung. Studien haben gezeigt, dass regelmäßige soziale Interaktion das Risiko von Depressionen und kognitiven Beeinträchtigungen vermindern kann. Das vorgestellte Programm in Pferdingsleben könnte also als Modell für ähnliche Initiativen in anderen Gemeinden dienen. Durch gezielte Angebote wird versucht, den Seniorenmöglichkeiten zu bieten, die ihre Lebensqualität steigern und sie in die Gemeinschaft einbinden.
– NAG