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Fledermausschutz in Thüringen: Ein erfolgreicher Sommer für die Tiere

In Thüringen wird am Samstag, dem 24. August, die internationale Fledermausnacht gefeiert, die durch günstige Wetterbedingungen die Fledermaus-Population und deren Schutzmaßnahmen unterstützt, so Martin Biedermann von der Interessengemeinschaft Fledermausschutz und -forschung.

In Thüringen freuen sich die Fledermäuse über ein willkommendes Sommerwetter, das ihnen die Aufzucht ihrer Jungen erleichtert. Martin Biedermann, Vorsitzender der Interessengemeinschaft Fledermausschutz und -forschung, berichtet, dass die derzeitigen Bedingungen für die Tierchen ideal sind. Es gab keine extremen Trockenheiten oder übermäßig lange Hitzeperioden, was den Fledermäusen zugutekommt.

Der Sommer 2023 präsentiert sich für die Fledermauspopulation als positiver Gegensatz zu den vorangegangenen Jahren, in denen unvorhergesehene Kälteperioden die Jungtiere in ihrer Entwicklung behinderten. Biedermann hebt hervor, dass eine solche Kälte zu Beginn des letzten Augusts den kleinen Fledermäusen das Flüggewerden erschwert hätte. Viele von ihnen hätten Schwierigkeiten gehabt, nach Nahrung zu suchen.

Internationale Fledermausnacht: Ein Tag der Aufklärung

Am kommenden Samstag, dem 24. August, finden in Thüringen zahlreiche Veranstaltungen statt, die der Sensibilisierung für die schützenswerten Tiere dienen. Der Naturschutzverein Nabu hat in mehreren Städten wie Zella-Mehlis, Erfurt und Weimar Aktionen organisiert, die Einblicke in die Lebensräume der Fledermäuse geben und auf deren Wichtigkeit hinweisen.

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Diese internationale Fledermausnacht soll nicht nur gezielte Informationen bieten, sondern auch das Bewusstsein für den Schutz dieser Tierarten schärfen. „Die Menschen werden eingeladen, mehr über Fledermäuse zu erfahren und selbst aktiv zum Schutz beizutragen“, so Biedermann.

Unterstützung für die Bevölkerung

In Thüringen leben mehr als 20 geschützte Fledermausarten. Eine besonders positive Entwicklung stellt die Kleine Hufeisennase dar, deren Population laut Biedermann in den letzten Jahren zugenommen hat. Dies verdankt sich unter anderem den Maßnahmen, die von ehrenamtlichen Schutzinitiativen in Zusammenarbeit mit dem Umweltministerium umgesetzt wurden.

Hausbesitzer haben ebenfalls die Möglichkeit, die Fledermäuse zu unterstützen. In Zusammenarbeit mit der Stiftung Fledermaus wird eine Auszeichnung verliehen, die Immobilien als „fledermausfreundlich“ kennzeichnet. Somit können schon rund 1600 Haushalte in Thüringen mit dieser Auszeichnung prahlen. Dies ermutigt weitere Eigentümer, Quartiere für die geschützten Tiere zu schaffen und so aktiv am Naturschutz mitzuwirken.

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Einschränkungen durch extreme Wetterlage waren nicht nur für kleine Fledermäuse problematisch; extrem heiße Sommer sorgten in der Vergangenheit dafür, dass Jungtiere auf der Suche nach Kühlung aus überhitzten Dachquartieren stürzten. Diese Erfahrungswerte sind lehrreich und bilden die Grundlage für den aktuellen Schutz der Tiere.

Somit bietet der diesjährige Sommer sowohl den Fledermäusen als auch den Menschen in Thüringen die Möglichkeit, sich in einem positiven Umfeld zu beweisen.

In Thüringen hat die Fledermauspopulation durch verschiedene Maßnahmen in den letzten Jahren positive Entwicklungen gezeigt. Ein wichtiger Aspekt für den Erfolg der Schutzmaßnahmen sind die Quartiere, die den Fledermäusen zur Verfügung gestellt werden. Die Förderung des Fledermausschützes wird nicht nur von ehrenamtlichen Helfern, sondern auch von staatlichen Institutionen unterstützt, was sich in der Zusammenarbeit zwischen der Interessengemeinschaft Fledermausschutz, dem Umweltministerium sowie den lokalen Naturschutzvereinen widerspiegelt. Dies führt zu einer besseren Bewusstseinsbildung für den Schutz dieser oft missverstandenen Tiere.

Wichtigkeit der Fledermäuse für das Ökosystem

Fledermäuse spielen in ihren Lebensräumen eine entscheidende Rolle. Sie fungieren als Bestäuber für verschiedene Pflanzen und übernehmen eine wesentliche Funktion in der Kontrolle von Insektenpopulationen, wodurch sie zur ökologischen Balance beitragen. Studien haben gezeigt, dass Fledermäuse, je nach Art, bis zu 1.000 Insekten pro Stunde fangen können, was ihre Rolle als natürliche Schädlingsbekämpfer unterstreicht. Diese Eigenschaften machen sie zu einem unverzichtbaren Teil der Biodiversität.

Zusätzlich zu ihrer ökologischen Rolle unterstützt die Erhaltung von Fledermauspopulationen die Gesundheit des Landwirtschaftssektors. Eine Studie des *National Academies of Sciences* zeigt, dass Fledermäuse in den USA allein im Jahr 2011 Pestizidkosten in Höhe von 3,7 Milliarden US-Dollar eingespart haben, indem sie Schädlinge vorgebeugt haben. Solche Erkenntnisse verdeutlichen, wie wichtig der Schutz von Fledermäusen auch aus wirtschaftlicher Sicht ist.

Aktuelle Statistiken zur Fledermauspopulation in Deutschland

Nach einer Erhebung des *Bundesamtes für Naturschutz* (BfN) gibt es in Deutschland insgesamt über 40 verschiedene Fledermausarten, von denen viele als gefährdet gelten. Besonders hervorzuheben ist die Entwicklung der Großen Abendsegler, deren Population in einigen Regionen – dank Schutzmaßnahmen – stabil geblieben ist. Eine weitere Studie zur Verbreitung von Fledermäusen in Städten zeigt, dass urbane Gebiete eine größere Dichte an Fledermausquartieren aufweisen, die oft durch begrünte Dachflächen und alte Gebäude begünstigt werden.

Insgesamt sind die Bemühungen zum Schutz von Fledermäusen in Deutschland vielfältig und werden sowohl von Behörden als auch von der Zivilgesellschaft unterstützt. Die Anzahl der für das Fledermausschutzprojekt vergebenen Plaketten ist ein Indikator für das wachsende Engagement von Hausbesitzern und der Öffentlichkeit. Mit über 1600 vergebenen Plaketten werden sowohl private als auch gemeinschaftliche Beiträge zur Erhaltung dieser wichtigen Tierart anerkannt und gefördert.

– NAG

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