Arnstadt. Im Thüringer Jugendgefängnis in Arnstadt bleibt die Aufnahmepolitik für Erwachsene weiterhin bestehen. Diese Entscheidung folgt auf die Beobachtung, dass die Zahl der Jugendstraftäter in den letzten Jahren kontinuierlich gesunken ist. Die Staatskanzlei informierte nach der Kabinettssitzung in Erfurt, dass eine gesonderte Unterbringung für junge Häftlinge bis 30 Jahre erfolgreich erprobt wurde, ohne dass es dabei zu negativen Auswirkungen auf die jugendlichen Insassen kam.
Die Haftanstalt in Arnstadt, die im Jahr 2014 eröffnet wurde, bietet mit ihren 272 Plätzen eine Vielzahl an modernen Einrichtungen. Hierzu zählen nicht nur Einzelzellen, sondern auch Sportanlagen, Werkstätten zur Berufsausbildung und sogar ein kleiner Laden. Die Einrichtung wurde mit dem Ziel konzipiert, jungen Menschen durch eine angemessene Unterbringung und Bildungsangebote Perspektiven aufzuzeigen.
Vorteile der modernen Haftanstalt
Trotz der höheren Standards war die Auslastung in der Anstalt zuletzt nur bei etwa 55 Prozent. Es gab in den letzten Monaten keine genaueren Zahlen über die aktuelle Belegung oder die Anzahl der Häftlinge. Dennoch betonten die Verantwortlichen, dass die jungen Insassen in einem zeitgemäßen Umfeld untergebracht werden, das zahlreiche Möglichkeiten für schulische und berufliche Bildung bietet.
Die Jugendstraftäter können auf eine breite Palette an Sport- und Freizeitmöglichkeiten zugreifen, was sich positiv auf ihre Sozialprognose auswirken könnte. Die Haftanstalt bietet darüber hinaus auch eine sozialtherapeutische Abteilung an, die speziell auf die Bedürfnisse junger Menschen zugeschnitten ist. Darüber hinaus stehen den Insassen Räume für musikalische Aktivitäten und Gelegenheit zum Lesen zur Verfügung.
Mit dieser Entscheidung folgt die Thüringer Landesregierung einem Ansatz, der versucht, flexible Lösungen zur Anpassung an die tatsächliche Nachfrage in der Jugendstrafanstalt zu schaffen. Anstatt die Kapazitäten ungenutzt zu lassen, wird die Möglichkeit genutzt, auch erwachsene Straftäter aufzunehmen und so die Ressourcen der Einrichtung besser auszunutzen. Diese strategische Neuausrichtung könnte langfristig die Effizienz der Resozialisierungsmaßnahmen in der Thüringer Justiz verbessern.
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