Am 3. Oktober, einem Tag, der an die Wiedervereinigung Deutschlands erinnert, fand in Rasdorf ein bedeutender, ökumenischer Gottesdienst im US-Camp der Gedenkstätte Point Alpha statt. Rund 500 Besucher nahmen an der Veranstaltung teil, bei der Bischof Dr. Ulrich Neymeyr seine festliche Predigt hielt. Er sprach über den Wert des Friedens und schilderte, wie der Sturz einer Diktatur ohne Blutvergießen und der Abbau von Grenzen ohne Krieg realisiert wurden. „Die Menschen haben auf den Psalm ‚Zukunft hat der Mensch des Friedens‘ vertraut und sie wurden nicht enttäuscht“, erläuterte Neymeyr. Diese Worte verstärken die Bedeutung des 3. Oktober, der als Symbol für Einheit und Frieden steht.
Neymeyr betonte die Notwendigkeit von Geduld und Verständnis, wenn Menschen aus unterschiedlichen politischen Systemen zusammenkommen. Der Bischof hob die Herausforderungen hervor, die Frieden und Einheit mit sich bringen. „Es braucht Wohlwollen und Sympathie. Wir müssen die Freude an unserer Gemeinsamkeit und an unseren Unterschieden genießen“, fügte er hinzu. Unterstützung erhielt er von verschiedenen Konzelebranten, darunter Superintendent Christoph Ernst und Pastor Dr. Jürgen Kämpf. Mit musikalischen Darbietungen von der Stadtkapelle Geisa und der Band „Divine Concern“ wurde der Gottesdienst umrahmt.
Einblicke in die historische Bedeutung
Besonders bemerkenswert war die Anwesenheit einer Delegation aus Finnland, die derzeit in der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland zu Besuch war. Der Besuch ist für die finnische lutherische Diözese von Bedeutung, da sie sich mit neuen Formen des kirchlichen Lebens auseinandersetzt. Mit einem Grußwort an die Gäste sprach Propst Jukka Helin, während die Bedeutung des früheren „Eisernen Vorhangs“ für Finnland, das mittlerweile der NATO-Ostgrenze gegenüber Russland angehört, deutlich wurde.
Die Veranstaltung wurde von Benedikt Stock eröffnet, der zahlreiche Gäste willkommen hieß, darunter Geisas Bürgermeisterin Manuela Henkel und den Bundestagsabgeordneten Christian Hirte. Die Point Alpha Stiftung würdigte die 34 Jahre Deutsche Einheit und die vielen Helfer, die das Ereignis ermöglichten. Es wurde auch darauf hingewiesen, dass der Erlös aus der Kollekte dem Hospizneubau in Bad Salzungen zugutekommt.
Familientag mit buntem Programm
Nach dem Gottesdienst wurde ein farbenfroher Familientag im US Camp organisiert. Dabei öffneten zahlreiche Stände und Buden, die einheimische Produkte und Spezialitäten aus der Region anboten. Die Freiwillige Feuerwehr Geisa sorgte für die Bereitstellung von Speisen und Getränken. Für die musikalische Unterhaltung sorgten die Stadtkapelle Geisa und der Musikverein Motzlar. Die Kinder genossen Spiel und Spaß, während der Sportbund des Wartburgkreises verschiedene Aktivitäten organisierte.
Die Resonanz auf den Familientag war sehr positiv. Menschen aus verschiedenen Teilen Deutschlands nutzen die Gelegenheit, um mehr über die jüngere deutsche Geschichte zu erfahren. Die Gedenkstätte und die musealen Ausstellungen im Haus auf der Grenze sowie die geführten Besichtigungstouren durch die US-Baracken und an den Grenzsperranlagen zogen viele Geschichtsinteressierte an. Die Besucher konnten so einen wertvollen Einblick in die Geschichte des Landes gewinnen und sich mit der Bedeutung des Tages auseinandersetzen.
Die Veranstaltungen am „Tag der Deutschen Einheit“ in Rasdorf zeugen nicht nur von der historischen Dimension dieses Tages, sondern auch von der lebendigen Gemeinschaft, die weiterhin an einem harmonischen Miteinander arbeiten möchte. Ein weiterer erfolgreicher Schritt in die Zukunft der deutschen Einheit wurde hier festlich begangen.
Für weiterführende Informationen zur Veranstaltung und ihren Hintergründen, siehe den Bericht auf www.osthessen-zeitung.de.
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