In Dessau-Roßlau wird an der Zukunft gefeilt: Die Stadt plant im Rahmen der Bundesgartenschau 2035, ein nachhaltiges Grünprojekt umzusetzen, das sowohl Parks renovieren als auch eine grüne Verbindung zwischen verschiedenen Stadtteilen herstellen soll. Graue Straßen sollen aufgebrochen und durch lebendige Grünflächen ersetzt werden. Dies wird als Chance gesehen, um Dessau-Roßlau in eine grünere und lebenswertere Stadt zu verwandeln.
Die Stadtverwaltung hat sich zum Ziel gesetzt, die Bevölkerung aktiv in die Planungen einzubeziehen und möchte Informationen transparent bereitstellen. Gerade bei einem so umfassenden Projekt sind die Meinungen der Bürgerinnen und Bürger gefragt. Daher wurden bereits zahlreiche Rückmeldungen gesammelt, und eine Bürgerinitiative hat sogar 3.700 Unterschriften für ein Bürgerbegehren gesammelt. Dies zeigt deutlich, dass es sowohl Unterstützung als auch kritische Stimmen zum Vorhaben gibt.
Bürgerforum erregt großes Interesse
Der Wirtschaftsminister betonte in seinem Beitrag die langfristigen Möglichkeiten, die durch die BUGA 2035 für die Region entstehen. Er erklärte: „Die BUGA bietet eine wunderbare Gelegenheit, Dessau nachhaltig zu bereichern. Es ist wichtig, dass die Menschen in der Region von den Investitionen profitieren – damit Touristen, aber vor allem auch die Einheimischen einen echten Mehrwert erleben.“
Dr. Achim Schloemer hob in seinem Vortrag die Chancen hervor, die sich durch eine integrierte Stadt- und Regionalentwicklung ergeben. „Wir sehen die Bundesgartenschau in Dessau-Roßlau als Chance für die Stadt, um sich zukunftsfähig aufzustellen und spannende Potenzialflächen zu entwickeln“, führte er aus. Gemeinsam mit den vielen Ideen der Bürger und Experten soll ein optimiertes Gesamtkonzept erarbeitet werden.
Unterstützung von der Wirtschaft
Ein weiterer positiver Aspekt ist die Unterstützung, die die Pläne auf wirtschaftlicher Seite erfahren. Der Wirtschafts- und Industrieclub, wic Anhalt e.V., sowie die Wirtschaftsjunioren Dessau e.V. haben einen „Buga-Club“ gegründet. Diese Initiative zielt darauf ab, den Dialog über die BUGA und ihre Möglichkeiten zu fördern. Auf der Webseite sind zahlreiche positive Stimmen und Informationen über frühere Gartenschauen zu finden, die den Mehrwert solcher Veranstaltungen unterstreichen.
Zur BUGA Erfurt 2021 wurde beispielsweise eine Mobilitätsachse im Norden der Stadt geschaffen, die den öffentlichen Nahverkehr verbessert hat. Auch die Konversion eines ehemaligen Militärgeländes in Mannheim zur BUGA Mannheim 2023 zeigt, wie aus solchen Projekten nachhaltige Vorteile für zukünftige Generationen gezogen werden können.
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Oberbürgermeister Dr. Robert Reck äußerte sich zuversichtlich über die engagierte Teilnahme der Bürger. „Es war beeindruckend zu sehen, wie viele Personen an dem Forum teilnahmen, und die Gespräche haben sicherlich zur Aufklärung beigetragen. Die Mehrheit der Anwesenden verließ die Veranstaltung mit einer positiven Einstellung zur BUGA 2035 in Dessau-Roßlau“, sagte er.
Die nächsten Schritte sind klar: Die Stadt bereitet sich darauf vor, in den kommenden zehn Jahren weiterhin intensives Interesse und Engagement zu fördern. Die BUGA wird als Katalysator für Entwicklungen betrachtet, die Dessau-Roßlau für die Zukunft rüsten werden. Die „dekade mit vielen weiteren Ereignissen“ folgt direkt auf die BUGA 2025, die von der Stadt mit Entschlossenheit angestrebt wird.
Ein grüner Weg in die Zukunft
Die Bundesgartenschau 2035 wird eine Gelegenheit sein, um Dessau-Roßlau nicht nur grüner zu gestalten, sondern auch um das Bewusstsein für nachhaltige Entwicklung zu schärfen. Mit einem Zusammenspiel von Bürgerengagement, wirtschaftlicher Unterstützung und politischem Willen könnte dieses Projekt ein Vorbild für andere Städte werden. Wer weiß, welche weiteren positiven Veränderungen durch den grünen Weg der Stadt angestoßen werden?
Bewährte Konzepte aus vergangenen Bundesgartenschauen
Die Bundesgartenschau (BUGA) hat eine lange Tradition in Deutschland, die bis ins Jahr 1951 zurückreicht. Jedes Event dieser Art bringt nicht nur kulturelle und touristische Impulse, sondern auch nachhaltige städtebauliche Entwicklungen mit sich. Ein Beispiel hierfür ist die BUGA 2019 in Heilbronn, bei der innovative Grünflächen und Parks geschaffen wurden, die auch nach der Veranstaltung als wichtige Naherholungsgebiete erhalten bleiben. Dieses Konzept könnte für Dessau-Roßlau von Bedeutung sein, um sicherzustellen, dass die für die BUGA vorgesehenen Flächen auch langfristig zur Lebensqualität der Bewohner beitragen.
Ein weiteres Beispiel ist die BUGA 2021 in Erfurt. Hier wurde durch die Neugestaltung öffentlicher Plätze und die Schaffung von Fuß- und Radwegen ein nachhaltiger Stadtentwicklungsprozess initiiert. Ähnlich wie in Dessau-Roßlau wurden auch hier Bürger und Stadtverantwortliche in den Planungsprozess eingebunden, sodass die Projekte den Bedürfnissen der Anwohner gerecht wurden. Diese Erfahrungswerte könnten Dessau-Roßlau helfen, potenzielle Fallstricke zu umgehen und eine erfolgreiche Umsetzung der BUGA 2035 zu gewährleisten.
Ökonomische und soziale Aspekte der BUGA
Die Umsetzung der BUGA 2035 birgt nicht nur ökologische, sondern auch erhebliche ökonomische Potenziale für Dessau-Roßlau. Solche Veranstaltungen bringen in der Regel einen Anstieg des Tourismus mit sich. Laut der Deutschen Gesellschaft für Tourismus und Freizeit ist der wirtschaftliche Einfluss von Bundesgartenschauen enorm, wobei in einigen Städten eine Verdopplung der Übernachtungszahlen und eine erhebliche Steigerung des Konsums während der Veranstaltung festgestellt wurde.
Die wirtschaftlichen Effekte erstrecken sich über die Zeit der Ausstellung hinaus. Langfristige Investitionen in die Infrastruktur, etwa in den ÖPNV oder in Hotels und Gastronomie, sind häufig die Folge. So profitiert die lokale Wirtschaft nachhaltig, und Arbeitsplätze werden gesichert oder neu geschaffen.
Neben den wirtschaftlichen Vorteilen spielt auch der soziale Aspekt eine entscheidende Rolle. Die BUGA bietet eine Plattform für Gemeinschaftsprojekte, bei denen Bürger in die Planung und Gestaltung ihrer Umgebung einbezogen werden. Solche Teilhabe fördert das Gemeinschaftsgefühl und kann zu einem aktiveren bürgerschaftlichen Engagement in der Stadtentwicklung führen. Die positive Resonanz im Bürgerforum zeigt, dass viele Bürger die Chance erkennen, aktiv an der Neugestaltung ihres Lebensraums mitzuwirken.
Zusätzliche Informationen und Ressourcen
Im Rahmen der Vorbereitung auf die BUGA 2035 in Dessau-Roßlau gibt es eine Reihe von Informationsangeboten und Veranstaltungen, die den Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit geben, sich über das Projekt zu informieren und ihre Ideen und Vorschläge einzubringen. Die offizielle Webseite der BUGA bietet umfassende Informationen zu geplanten Maßnahmen, finanziellen Aspekten und den verschiedenen Veranstaltungsformaten, die in den kommenden Jahren stattfinden sollen.
Weitere nützliche Informationen und Daten finden sich auf Plattformen wie dem Portal der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft, wo Einblicke in vergangene und zukünftige Projekte sowie Statistiken zu Besucherzahlen und wirtschaftlichen Auswirkungen bereitgestellt werden. Diese Daten können helfen, den Erfolg ähnlicher Veranstaltungen zu beurteilen und als Grundlage für eine zielgerichtete Planung in Dessau-Roßlau zu dienen.
– NAG