In der thüringischen Landeshauptstadt Erfurt setzt man auf eine moderne Zahlungsmethode im öffentlichen Nahverkehr. Ab dem Jahr 2025 wird das Bargeld in den Bussen endgültig abgeschafft. Die Erfurter Verkehrsbetriebe (EVAG) stellten diese Entscheidung vor, um den Einkauf von Fahrscheinen fortan nur noch durch Kartenzahlungen oder andere bargeldlose Zahlungsmethoden zu ermöglichen. Diese Umstellung folgt dem Trend, der in vielen Städten Einzug hält, macht jedoch Erfurt zu einem Vorreiter im Bundesland Thüringen.
Aktuell ist es bereits in zehn Bussen der Stadt möglich, Fahrkarten bargeldlos zu erwerben. Die ersten Erfahrungen mit diesem neuen System seien größtenteils positiv. Ein Sprecher der EVAG berichtete von einer erhöhten Sicherheit, da weniger Bargeld transportiert werden müsse. Zudem seien die Zahlungsmethoden schneller, was den gesamten Bezahlprozess effizienter gestalte. Doch trotz dieser Vorteile gab es auch kritische Stimmen. Einige Fahrgäste äußerten Bedenken über die Umstellung.
Ein Blick auf andere Städte in Thüringen
Im Gegensatz zu Erfurt, wo die EVAG die Vorreiterrolle übernimmt, zeigen andere Städte in Thüringen Zurückhaltung. Beispielsweise in Jena, Weimar und Gera ist es den Fahrgästen weiterhin gestattet, Fahrkarten in den Bussen bar zu bezahlen. In Weimar gibt es gar keine Fahrkartenautomaten an den Haltestellen, wodurch das Bargeld weiterhin notwendig bleibt. In Gera werden die Fahrkarten laut der örtlichen Verkehrs- und Betriebsgesellschaft weiterhin per Automat im Bus verkauft.
Die Situation in der Meininger Busbetriebsgesellschaft ist ähnlich; aufgrund fehlender Automaten vor Ort gibt es keine Pläne, die Bargeldzahlung abzuschaffen. Auch die Moveas GmbH im Kreis Hildburghausen hält an der Bargeldzahlung fest, um den Fahrgästen Flexibilität zu geben. In Saalfeld plant man jedoch, im Jahr 2025 das bargeldlose Bezahlen in ersten Bussen einzuführen, was zeigt, dass auch hier langsam Bewegung in die Sache kommt.
Im Landkreis Gotha wurde die Möglichkeit der Kartenzahlung erst im Februar 2023 eingeführt. Der Geschäftsführer der Nahverkehrsgesellschaft, Uwe Szpöt, weist darauf hin, dass gegenwärtig lediglich etwa ein Prozent der Umsätze bargeldlos erzielt werden. Eine komplette Abschaffung des Bargelds könnte seiner Ansicht nach bedeutende Nutzergruppen von der Nutzung des Öffentlichen Personennahverkehrs ausschließen, was nicht im Interesse aller wäre.
Bargeldlose Bezahlung in der Wartburgregion
Die Entwicklungen in Erfurt und der Wartburgregion stellen interessante Trends dar, während viele andere thüringische Städte eine abwartende Haltung einnehmen. In einer Zeit, in der digitale Zahlungsmittel immer gängiger werden, bleibt abzuwarten, ob und wann weitere Kommunen folgen werden. Die EVAG ist jedoch optimistisch, dass die Umstellung auf bargeldlose Bezahlungen zu effektiveren Abläufen im Nahverkehr beitragen kann, wie auch in einer aktuellen Berichterstattung zu lesen ist auf www.omnibusrevue.de.