In Eisenach wurde das Gebäude der ehemaligen Großraumdisco MAD im Stadtteil Stregda am Sonnabend zum Schauplatz eines Großbrandes. Die Feuerwehr konnte den Brand in den Nebengebäuden gegen Mitternacht löschen, während das Hauptgebäude kontrolliert abbrennen musste, da es als einsturzgefährdet galt. Ein Übergreifen der Flammen auf angrenzende Gebäude wurde erfolgreich verhindert. Der Sachschaden beläuft sich auf etwa 100.000 Euro, jedoch gab es glücklicherweise keine Verletzten.
Ein Blick in die Geschichte des MAD
Die Diskothek MAD öffnete im Jahr 2005 in einer ehemaligen Ziegelei, die sich früher in der Nähe der Bundesstraße 19 befand. Bis zur Schließung war sie die größte Discothek Thüringens und zog an Veranstaltungsnächten viele tausende Besucher an. Ursprünglich 1995 in einem Einkaufszentrum im Stadtteil Hötzelsroda eröffnet, zog das MAD 2004 an den neuen Standort wegen einer drastischen Erhöhung der Pacht um. Nach einer einjährigen Pause wurde die beliebte Diskothek neu eröffnet und stellte ein wichtiges Freizeitangebot für die Region dar.
Technologische Innovationen und ihre Auswirkungen
Das MAD war weit über Eisenach hinaus bekannt, nicht nur für seine Events, sondern auch für sein modernes digitales Sicherheits- und Bezahlsystem. Jeder Gast erhielt bei seinem ersten Besuch eine Chipkarte, mit der er im Club zahlen konnte. Dieses System ermöglichte es den Betreibern, genaue Daten über die Besucher zu sammeln und gegebenenfalls problematische Gäste zu identifizieren. Darüber hinaus wurden 62 Überwachungskameras installiert, um die Sicherheit der Gäste zu gewährleisten und Vermutungen zur Vorbeugung von Störungen auszuräumen.
Brandursache und Einfluss auf die Gemeinde
Der Brand brach am Nachmittag aus und rief schnell Besorgnis bei den Anwohnern hervor. Diese wurden gebeten, Fenster und Türen geschlossen zu halten, während eine große Rauchsäule über dem Areal aufstieg. Bisher gibt es keine offizielle Mitteilung zur Brandursache, jedoch haben Augenzeugen Hinweise gegeben. Die Brandursachenermittler der Polizei werden die Brandstelle am Sonntag untersuchen, um Klarheit über die Hintergründe zu bekommen.
Die Zerstörung eines so ikonischen Ortes wirft Fragen über den Verlust eines kulturellen Zentrums in der Region auf. Die ehemalige Discothek hatte nicht nur eine wirtschaftliche, sondern auch eine soziale Bedeutung für Eisenach und die umliegenden Gemeinden.
Mit dem Abriss des MAD verliert die Stadt einen wichtigen Ort der Begegnung und des Feierns. Für viele Menschen war das MAD ein wichtiger Teil ihrer Jugend und des Gemeinschaftslebens. Jetzt bleibt abzuwarten, wie es mit dem Standort weitergeht und ob die Gemeinde in der Lage ist, einen ähnlichen Ort für die nächste Generation zu schaffen.
– NAG