Ein Gewitter der Emotionen hat die „Riemannoper“ in Altenburg entfacht! Die Premiere fand inmitten der Ruinen des historischen Theaters statt, das seit 2021 wegen eines katastrophalen Wassereinbruchs und gefährlicher Schäden stillgelegt ist. Das Architekturschätzchen, das 150 Jahre gefeiert werden sollte, ist ein ihr gut behüteter Schatten seiner selbst. Der Weg zum improvisierten Ort des Geschehens führt durch Sperrzäune und über kiesige Flächen – ein harscher Kontrast zur festlichen Aufführung, die die Stühle im denkmalgeschützten Heizhaus füllte.
Die künstlerische Darbietung unter der Leitung von Changmin Park – ein wilder Abend voller didaktischer Präsenz und schwindelerregender Begeisterung! Die vier Solisten, casual angezogen und doch in ihrer Ernsthaftigkeit strahlend, bringen explosive Energie auf die Bühne. Köhler hat für die Dekoration ein Sammelsurium aus nostalgischen Schätzen zusammengestellt, das dem alten Geist von Altenburg huldigt. Und während das Klavier wild durch die musikalischen Fragmente prügelt, offenbart sich der tiefgründige Kern der „Riemannoper“: eine skurrile Ökonomie der Wörter, die alles vereint, was Sänger*innen wissen sollten! Von Arienmustern zu historischen Kuriositäten – hier wird nicht nur gesungen, sondern auch klug gescherzt und schamlos Zitateschätze gefeiert.
Ein Tanz der Rivalität
Die Rivalität zwischen den Primadonnen Julia Gromball und Franziska Weber sorgt für prickelnde Spannung! Johnsons subtile Anspielungen auf Klischees und Rivalitäten kommen bestens an und heizen die Stimmung an. Ervin Ahmeti, der als kraftvoller Tenor heraussticht, zeigt, was in ihm steckt, während Kai Wefer als Bariton der Ausgleichende ist. Diese raffiniert inszenierte Konkurrenz entblößt die Spannungen im kreativen Schaffensprozess und bietet ein faszinierendes Spektakel der Stimmkunst.
Im Kern gesteht Johnson, dass das Auseinanderdriften von Ideal und Realität, Vision und Pragmatismus wie ein Schatten über der Inszenierung schwebt. Die Darsteller füllen die Bühne mit Leben und führen die Zuschauer durch die Höhen und Tiefen der Musikwissenschaft. Am Ende des Abends hat der Beifall kein Ende – ein kraftvolles Zeichen für die Hoffnung auf eine künstlerische Renaissance in Altenburg!
Details zur Meldung